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Freier Fall auf hoher See. Diesen Nervenkitzel bietet als erstes Schiff überhaupt die "Norwegian Breakaway" in ihrem Aqua Park.

© Norwegian Cruise Line

Hotels auf hoher See: Rutsche über der Reling

Sechs neue Hochseeschiffe für Vergnügungsreisen gehen 2013 auf Jungfernfahrt.

Eine Wasserrutsche mit freiem Fall, ein Spaziergang auf gläsernem Boden 39 Meter über dem Meer, der größte Hochseilgarten auf See: Die Kreuzfahrtschiffe, die im kommenden Jahr getauft werden, bieten so manchen Superlativ. Nur bei der Zahl der Neubauten ist ein leichter Abwärtstrend zu beobachten. Acht Mal zerschellten noch in diesem Jahr Sekt- oder Champagnerflaschen an neu gebauten Ozeanriesen, im kommenden Jahr werden es lediglich sechs sein. Ein Ende des Kreuzfahrtbooms wollen Fachleute darin allerdings nicht sehen. Die Branchenverbände erwarten, dass das Wachstum der vergangenen Jahre stetig weitergeht. Wir geben einen Überblick über die neuen „Hotels auf hoher See“ im Jahr 2013.

„Le Soléal“ (Compagnie du Ponant): Es wird eine neue Superjacht – das steht schon jetzt fest. 264 Passagiere finden in 132 Kabinen auf der „Le Soléal“ Platz, die am 29. Juni in Venedig getauft werden soll. Das neueste Schiff der Reederei Compagnie du Ponant ist baugleich mit den Schwesterschiffen „Le Boreal“ und „L’Austral“ und wird sich ebenso wie diese mit fünf Sternen schmücken. Vom 1. bis 7. Juli geht das Schiff auf Jungfernfahrt von Venedig nach Barcelona. Danach steuert sie direkt in Richtung Arktis. Ende August steht die Nordwestpassage auf dem Programm.

„MSC Preziosa“ (MSC): Das Besondere an der „MSC Preziosa“ ist ihre Geschichte: Eigentlich wollte der ehemalige libysche Machthaber Muammar al Gaddafi mit ihr ins Kreuzfahrtgeschäft einsteigen. Unter anderem sollten sechs lebende Haie mit an Bord sein. Nach dem Sturz seines Regimes übernahm MSC die Bestellung. Am 23. März soll nun in Genua die Schiffstaufe der „Preziosa“ gefeiert werden, die baugleich mit der „Divina“, „Fantasia“ und „Splendida“ ist. Das 13. Schiff der MSC-Flotte bietet 1751 Kabinen auf 18 Decks. Eine weitere Besonderheit: die Wasserrutsche Vertigo. Mit einer Länge von 120 Metern gilt sie als längste an Bord eines Kreuzfahrtschiffs. Ein Teil ist transparent und ragt über die Reling hinaus.

„Norwegian Breakaway“ (Norwegian Cruise Line): Freier Fall auf hoher See? Diesen Nervenkitzel bietet als erstes Schiff überhaupt die „Norwegian Breakaway“. Zwei sogenannte Freefall-Wasserrutschen sind das Herzstück des Aqua-Parks. Wem der freie Fall nicht reicht, kann sich im angeblich größten Hochseilgarten auf den Weltmeeren austoben. Höhepunkt ist die Planke, eine Plattform, auf die sich Mutige – angeseilt – zweieinhalb Meter über den Schiffsrand hinaustrauen können. Auch in Sachen Wellness gibt es einige Neuheiten. Passagieren steht unter anderem die erste Salzgrotte auf hoher See offen. Den Schiffsrumpf der „Breakaway“ hat der Pop-Art-Künstler Peter Max gestaltet. Der Neubau für 4000 Passagiere geht am 30. April auf seine erste Fahrt mit Passagieren an Bord von Southampton nach New York. Dort steht am 8. Mai die Taufe auf dem Programm. Anschließend bricht das Schiff zu 25 siebentägigen Törns in Richtung Bahamas und Florida auf.

„Royal Princess“ (Princess Cruises): Königliches Kreuzfahrtvergnügen verspricht die Reederei Princess Cruises auf ihrem neuesten Flaggschiff „Royal Princess“. Es entsteht derzeit in der italienischen Fincantieri-Werft. Die 3600 Passagiere fassende „Royal Princess“ ersetzt ein gleichnamiges Schiff, das die Flotte verlässt. Glanzpunkt soll der sogenannte Sea Walk werden – ein gläserner, über die Bordwand hinausragender Spazierweg. Er bietet Passagieren unter anderem einen Blick auf das 39 Meter tiefer liegende Meer. Vom 10. bis 13. Juni stehen zwei dreitägige Schnupperfahrten ab Southampton auf dem Programm. Die eigentliche Jungfernfahrt führt anschließend nach Barcelona. Im Herbst verabschiedet sich die „Princess“ in Richtung Karibik.

„Europa 2“ (Hapag-Lloyd Kreuzfahrten): Die „Europa“ führt seit Jahren die Liste der besten Kreuzfahrtschiffe an – nun geht die Schwester an den Start und beschert Hapag-Lloyd eine Premiere – erstmals hat die Reederei zwei Flaggschiffe in der Flotte. Auch wenn die Namen der beiden Schiffe fast identisch sind, erwarten die Passagiere doch einige Neuerungen: Während es auf der „Europa“ weiterhin klassisch-elegant mit Abendgarderobe beim Captain’s Dinner zugeht, ist der Dresscode auf der „Europa 2“ eher modern und leger. Auch eine strenge Tischordnung gibt es nicht mehr. Die kleinste der 251 Suiten auf der „Europa 2“ ist 28 Quadratmeter groß, die größte 99. Getauft werden soll der Neubau für 516 Passagiere am 10. Mai während des Hamburger Hafengeburtstags. Die Jungfernfahrt führt anschließend nach Lissabon. Das Hauptfahrgebiet der ersten Saison soll das Mittelmeer werden.

„Aida Stella“ (Aida Cruises): Ein echtes Nordlicht wird das nunmehr zehnte Schiff der Kussmund-Flotte. Nach der Taufe geht es am 17. März auf Jungfernfahrt von Warnemünde über Kopenhagen, Oslo und Stavanger nach Southampton, Zeebrügge, Amsterdam und Hamburg. Auch die weiteren Reisen der Premierensaison führen in den Norden: Unter anderem stehen viertägige Städtereisen nach Amsterdam und London auf dem Programm sowie zweiwöchige Nordeuropa-Routen. Die „Stella“ ist das vierte und letzte Schiff der „Sphinx“-Klasse und hat 1097 Kabinen. 510 davon verfügen über einen eigenen Balkon. Die Innenkabinen werden übrigens zu virtuellen Außenkabinen: Eine Kamera bringt stets den aktuellen Blick nach draußen auf einen Flatscreen in der fensterlosen Kabine.

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