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Bei der großen Anti-Kriegsdemo Ende Februar in Berlin.

© Imago

Unterstützung für LGBTIs im Kriegsgebiet: Bündnis sammelt Spenden für queere Menschen in der Ukraine

Das „Bündnis Queere Nothilfe Ukraine“ fordert die Bundesregierung auf, sich für den Schutz von Menschen aus der LGBTIQ*-Community einzusetzen. Trans Frauen besonders gefährdet.

„Wir sind sehr besorgt über die Lage in und um die Ukraine. Uns erreichen viele Nachrichten von LSBTIQ*, ihren Familien und ihren zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen. Sie sind in höchster Not“, erklärt Stas Mishchenko in einer Pressemitteilung. Er ist Vorstandsmitglied des KyivPride und aktiv bei Munich Kyiv Queer

Die Münchner Gruppe gehört zum „Bündnis Queere Nothilfe Ukraine“, in dem sich zahlreiche LGBTIQ*-Organisationen aus Deutschland zusammengeschlossen haben, um der ukrainischen Community zu helfen. Das Bündnis sammelt Spenden, die in die Versorgung und Evakuierung queerer Menschen in der Ukraine fließen. 

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Außerdem hat das Bündnis, zu dem unter anderem das Aktionsbündnis gegen Homophobie, Queer Amnesty, der Bundesverband Trans*, die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Quarteera, der LesbenRing und die Schwulenberatung Berlin gehören, eine Petition gestartet. Darin heißt es: „Wir fordern die Bundesregierung auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um gefährdeten Menschen aus der Ukraine mit oder ohne ukrainischer Staatsangehörigkeit, besonders LSBTIQ*, die in die EU bzw. nach Deutschland flüchten wollen, Schutz zu gewähren.“ Das Ziel sind 5000 Unterschriften.

Besonders schwierig ist derzeit die Situation von trans Frauen, in deren Pass ein männlicher Geschlechtseintrag steht. Richard Köhler von Transgender Europe erklärt: „Sie können nicht in sichere Landesteile gelangen oder das Land verlassen, da sie keine internen Check-Points passieren können.“ Man befürchte das Schlimmste für sie, sowie für trans Männer als auch schwule und bisexuelle Männer, die ebenfalls aufgrund der Generalmobilmachung das Land nicht verlassen dürfen.

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Die Situation von Menschen aus der LGBTIQ*-Community ist häufig ohnehin schon prekär. Durch den Krieg sind sie noch vulnerabler. Das betrifft ihre medizinische Versorgung und ihre finanzielle Situation. Zudem sind sie bei einer möglichen Gefangennahme durch russische Truppen besonders gefährdet.

Das Nothilfe-Bündnis sorgt sich auch um das Leben von LGBTIQ-Aktivist*innen in der Ukraine. Die Arbeit von Gruppen wie Insight, Sphere, Kyiv Pride, Cohort, LIGA, HPLGBT, Egalite Intersex Ukraine und Trans*Generation sei in Gefahr, heißt es in der Pressemitteilung.

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