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Comedian Hannah Gadsby auf der Bühne während der Show "Hannah Gadsby's Gender Agenda". Credit: Netflix

© Netflix

Netflix Comedy-Special: „Hannah Gadsby’s Gender Agenda“ ist ein großer Spaß

Comedian Hannah Gadsby hat acht genderqueere Kolleg*innen zu sich auf die Bühne eingeladen, wo sie ein inspiriertes Witzfeuerwerk abfackeln.

Der Name Dave Chappelle fällt kein einziges Mal an diesem Abend im Londoner Alexandra Palace. Und doch wissen alle im Saal, dass der US-amerikanische Comedian der Grund dafür ist, dass hier nun „Hannah Gadsby’s Gender Agenda“ über die Bühne geht.

Chappelle hatte in seinen letzten Netflix-Shows immer wieder Witze auf Kosten von trans Personen gemacht und dafür viel Kritik bekommen. Auch Hannah Gadsby – selbst 2018 mit dem Netflix-Special „Nanette“ berühmt geworden – sprach sich in einem wütenden Brief an den Chef des Streamingunternehmens gegen die transfeindlichen Ausfälle des Kollegen aus. Was Gadsby zu Beginn der eigenen Show, die jetzt auf dem Portal zu sehen ist, noch einmal auf wortreich-überdrehte Weise Revue passieren lässt.

Dass die 75 Minuten ein Chappelle-Konter sind, gerät schnell in Vergessenheit, angesichts des bunt-bissiges Feuerwerks, das die acht von Gadsby eingeladenen genderqueeren Comedians abfackeln.

So erzählt etwa Jes Tom höchst unterhaltsam von den unverhofften Auswirkungen, die Testosteron auf die eigene, einst lesbische Orientierung hat. „Früher sahen Männer für mich wie große Rechtecke aus. Aber jetzt finde ich Rechtecke echt sexy.“

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Wunderbar auch, wie die britische Butch Chloe Petts ihre Erlebnisse auf Hetero-Hochzeiten verarbeitet oder wie Krishna Istha die Ähnlichkeiten von Sexarbeit und Performancekunst erklärt.

Die queere Community bekommt in den Kurzauftritten genauso viel ab wie die Mehrheitsgesellschaft, manchmal fast im selben Atemzug, etwa wenn Alok „he he und ha ha“ als bevorzugte Pronomen nennt, um dann zu bekennen, dass einige seiner*ihrer besten Freund*innen sich als cisgender und hetero identifizieren.

Gelegentlich wird es auch beiläufig politisch, zum Beispiel wenn Mx. Dahlia Bell recht drastisch klarmacht, warum der Begriff cisgender keine Beleidigung sein kann.

Im Gegensatz zu Dave Chappelle wirkt „Gender Agenda“ nie verbissen oder gemein. Und auch Gadsby läuft nach zuletzt schwächeren Programmen wieder zu Höchstform auf. Hoffentlich braucht es dafür ab jetzt keine transfeindlichen Kollegen mehr.

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