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Magazin Siegessäule

© Magazin Siegessäule

40 Jahre „Siegessäule“: Das queere Berlin in einem Heft

Für viele ist sie eine Institution: Die „Siegessäule“ startete vor 40 Jahren als schwules Stadtmagazin, heute steht sie für das ganze queere Berlin. Jetzt feiert sie Jubiläum.

Die „Siegessäule“ gehört für viele queere Menschen in Berlin noch immer zur Pflichtlektüre – für manche seit Jahrzehnten. Eine Mark kostete das neue schwule Stadtmagazin, als es am 1. April 1984 erstmals erschien.

Später wurde es zur schwul-lesbischen Gratiszeitschrift und heute steht „We are queer Berlin“ auf der Titelseite der „Siegessäule“. In ihrer wechselvollen Geschichte hat sie schon viele Stürme durchgestanden, zuletzt eine pandemiebedingte Existenzkrise, die unter anderem durch eine Spendenkampagne abgewendet werden konnte.

Seit Jan Noll im Juli 2023 als Chefredakteur aufgehört hat, wird die Redaktion von einem dreiköpfigen Team geleitet, das aus Paula Balov, Verlegerin Manuela Kay und Kulturredakteur Kevin Clarke besteht. Paula Balov wünscht sich zum Geburtstag des Magazins, dass gedruckte Zeitschriften wieder cool werden – ähnlich wie Schallplatten.

Das Cover der Jubiläumsausgabe im April erinnert an den allerersten Titel.
Das Cover der Jubiläumsausgabe im April erinnert an den allerersten Titel.

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„Vor allem aber wünsche ich der ,Siegessäule‘, dass sie Turbokapitalismus, Gentrifizierung und Rechtsruck überlebt. Und, dass all die alternativen Strukturen, die Berlin lebenswert machen und aus denen auch die ,Siegessäule‘ vor 40 Jahren hervorging, erhalten bleiben bzw. bald ein Revival bekommen“, schreibt sie auf Anfrage.

Auflage von 43.000 Exemplaren

Das an rund 1000 Auslagestellen in Berlin und Potsdam erhältliche Magazin hat mittlerweile eine durchschnittliche Auflage von 43.000 Exemplaren. Das Jubiläum feiert die „Siegessäule“ ab der April-Ausgabe mit einer temporären Rubrik, in der sie auf ihre Geschichte zurückblickt.

Im aktuellen Heft gibt das Magazin Einblicke in die Geburtsstunde. „Über den Namen wird noch heftig gestritten“, hieß es damals im Gründungsprotokoll. Zum „Schreiben möglichst vieler frischer Artikel“ hält das Protokoll die Gründungsmitglieder zudem an. 74 Termine sowie zehn wiederkehrende Theateraufführungen und Drag Shows finden sich im Premierenheft, heute sind es über 1000 pro Ausgabe. Längst muss die Redaktion auch nicht mehr im „SchwuZ“ arbeiten, sondern hat eigene Redaktionsräume.

Auf dem ersten Cover zeigte die „Siegessäule“ damals James Dean, und daran erinnert auch der aktuelle Titel. In der zweiten Jahreshälfte wird es eventuell weitere Festivitäten geben – mehr wollte Paula Balov noch nicht verraten. Wer das Magazin unterstützen möchte, kann übrigens ein Soli-Abo abschließen.

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