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Der britische König Charles nimmt am 17. Juni 2023 an der Parade zum Geburtstag des Königs, dem „Trooping the Colour“, auf der Horse Guards Parade in London teil.

© AFP/Daniel Leal

Premiere für den britischen König: Charles nimmt Geburtstagsparade „Trooping the Colour“ zu Pferd ab

Der britische Monarch lässt sich erstmals mit der traditionellen Geburtstagsparade „Trooping the Colour“ feiern. Dabei wird wohl einiges nachgeholt.

Von Christoph Meyer, dpa

Marschmusik, Pferde und Hunderte rotuniformierte Soldaten mit Bärenfellmützen: Zum ersten Mal seit seiner Thronbesteigung im Mai ist der britische König Charles III. (74) am Samstag mit der Geburtstagsparade in London geehrt worden.

Der König wirkte sichtlich gerührt, als er mit anderen Mitgliedern der Royal Family der jubelnden Menge zum Abschluss der „Trooping the Colour“ vom Balkon des Buckingham-Palasts zuwinkte. Gleichzeitig donnerten Dutzende Flugzeuge und Hubschrauber der Royal Air Force über den Palast. Die Menge sang die Nationalhymne „God Save the King“. Im Green Park und am Tower of London wurden Kanonensalven abgefeuert.

Bei Sonnenschein und einer leichten Brise war zuvor die Prozession mit 1400 Soldaten, 200 Pferden sowie 400 Mitgliedern von Militärkapellen durch die Londoner Innenstadt gezogen. Zehntausende Royal-Fans hatten sich entlang der Route versammelt, um einen Blick auf das Spektakel und die Royals zu werfen.

Charles ritt mit tief ins Gesicht ragender Bärenfellmütze vor seinem Sohn und Thronfolger Prinz William (40), seiner Schwester Prinzessin Anne (72) und seinem jüngsten Bruder Prinz Edward (59). Alle vier trugen Uniform.

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In einer Kutsche folgten die 75 Jahre alte Queen Camilla, ebenfalls in roter Uniform, sowie Prinzessin Kate (41) in grünem Outfit und die drei Kinder von Kate und William: der neun Jahre alte Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis (5). Während die beiden Jungs dunkle Jacketts mit roter Krawatte trugen, hatte die achtjährige Charlotte ein weißes Kleid mit breitem Kragen und einer großen roten Schleife vor der Brust an.

Die Route führte vom Buckingham-Palast über die schnurgerade Prachtstraße „The Mall“ und von dort zum Exerzierplatz Horse Guards Parade, auf dem der König seine Truppen inspizierte. Er blieb während der Zeremonie im Sattel sitzen. Seine im September vergangenen Jahres verstorbene Mutter Queen Elizabeth II. hatte sich dieser Strapaze zuletzt im Jahr 1986 im Alter von 60 Jahren ausgesetzt.

Parade lief ohne Zwischenfälle

1981 war es während der Parade sogar zu einem Attentatsversuch auf die Queen gekommen, als ein Mann sechs Schüsse auf sie aus dem Publikum abfeuerte. Er traf jedoch nicht, und die Königin ritt unbeirrt weiter. Charles' erste Parade lief ohne Zwischenfälle ab.

Der Name „Trooping the Colour“ bezieht sich auf das Präsentieren der auch als „colour“ bezeichneten Fahnen der teilnehmenden Regimenter. Geprägt wurde die Veranstaltung von den Fußsoldaten der Household Division - der königlichen Leibgarde – mit ihren roten Paradeuniformen und Bärenfellmützen, die auf dem Exerzierplatz am König vorbeimarschierten.

Abschluss und Höhepunkt von „Trooping the Colour“ ist stets der Überflug von Militärflugzeugen und Hubschraubern der Royal Air Force über den Buckingham-Palast, während die Königsfamilie vom Balkon aus der Menge zuwinkt. In diesem Jahr war die Flugschau sogar größer ausfallen als sonst, weil sie bei der Krönung von König Charles am 6. Mai wetterbedingt beinahe vollständig abgesagt werden musste.

70 Flugzeuge und Hubschrauber donnerten über den Palast. Darunter auch historische Flieger aus dem Zweiten Weltkrieg wie der Lancaster Bomber und die Jagdflugzeuge Spitfire und Hurricane. Eine Formation aus 18 Eurofighter-Jets bildete die lateinischen Initialen des Königs „CR“ (Carolus Rex). Den Abschluss färbte die Kunstfliegerstaffel Red Arrows den Himmel weiß, rot und blau (die Farben des Union-Jacks).

„Trooping the Colour“ findet unabhängig vom tatsächlichen Geburtstag des Monarchen (Charles am 14.11.; Queen Elizabeth II. einst am 21.4.) stets im Juni statt, weil das Wetter dann meist am schönsten ist in England. Trotz Bewölkung war es am Samstag in London trocken und nicht mehr ganz so heiß wie in den Tagen zuvor, als das Thermometer fast 30 Grad zeigte. Die Tradition geht zurück bis auf das Jahr 1760.

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