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Ein Bürger fährt am 16. Mai in Cesena mit einem aufblasbaren Kajak zwischen den überschwemmten Häusern hin und her, um einige im Haus festsitzende Personen an Land zu bringen.

© IMAGO/ZUMA Wire/Max Cavallari

Update

Mindestens acht Tote, Tausende evakuiert: Dramatische Überschwemmungen in Teilen Italiens

Heftige Regenfälle führen an der Adriaküste zu großen Überschwemmungen. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.

| Update:

Die italienischen Regionen Emilia-Romagna und die Marken werden weiter von schweren Unwettern heimgesucht. Nach heftigen Regenfällen ist es in den Gebieten an der Adriaküste zu teils dramatischen Überschwemmungen gekommen.

  • Mindestens acht Menschen kamen dabei ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Ansa am frühen Mittwochmorgen berichtete.
  • Es gibt zudem Berichte über vermisste Personen.
  • Mindestens 50.000 Menschen sind ohne Strom und 100.000 ohne Mobilfunknetz.
  • Es gab bereits 250 Erdrutsche, 120 davon mit schweren Folgen.
  • 21 der insgesamt 23 Flüsse in der Emilia-Romagna-Region sind über ihre Ufer getreten.

Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini und Bologna – und dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì, wie die italienische Feuerwehr mitteilte.

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Wegen der heftigen Regenfälle und Überschwemmungen ist das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola abgesagt worden. Es sei nicht sicher, unter den Umständen den Grand Prix zu veranstalten, teilte die Rennserie am Mittwoch mit.

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Fluten in Italien stiegen dramatisch schnell an

Die italienische Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben allein in der Emilia-Romagna seit Dienstagmorgen zu 600 Einsätzen aus und war dort mit 400 Feuerwehrleuten vor Ort. Die Einsatzkräfte retteten etwa Menschen, die in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen waren, oder in den Wassermassen gestrandete Autofahrer.

In der Stadt Cesena, wo der Fluss Savio über die Ufer getreten ist, haben die Einsatzkräfte Dutzende von Menschen gerettet, die auf den Dächern ihrer Häuser festsaßen. Andernorts rettete eine Helikopter-Einheit etwa eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die aufgrund der Überschwemmungen in ihrem Haus festsaß.

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Auf Bildern und Videos der Feuerwehr war zu sehen, wie ganze Straßenzüge unter Wasser stehen, Schlammlawinen Straßen blockieren und Felder wegen der Wassermassen Seelandschaften gleichen. Laut Zivilschutz sind allein in der Emilia-Romagna 21 der insgesamt 23 Flüsse in der Region über ihre Ufer getreten. Die Behörden registrierten zudem 250 Erdrutsche, 120 davon mit schweren Folgen.

Regionalpräsident Stefano Bonaccini sprach von „unglaublichen Zahlen und sehr vielen Evakuierten“. Unter anderem in der Provinz Ravenna und rund um die Hauptstadt Bologna mussten mehrere Tausend Menschen ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden.

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Der Zivilschutz berichtete von etwa 50.000 Menschen ohne Strom und 100.000 ohne Mobilfunknetz. Der regionale Bahnverkehr in der Emilia-Romagna wurde komplett eingestellt. Unzählige Straßen sind überflutet, viele von ihnen wurden heftig beschädigt.

In 36 Stunden habe es pro Quadratmeter durchschnittlich 200 Liter Wasser geregnet, in manchen Gegenden sogar 500 Liter. Der Zivilschutz-Minister Nello Musumeci erklärte, dass es normalerweise in jenen Regionen 1000 Liter Wasser in einem ganzen Jahr regnet.

Eine Frau in Faenza berichtete, wie schnell sich die Wassermassen ihren Weg ebneten – innerhalb von zehn Minuten stieg das Wasser nach ihren Worten fast bis zum ersten Stock ihres Hauses. „Eine Nachbarin von mir war allein mit vier kleinen Kindern im Haus, sie rief um Hilfe und niemand kam. Wir blieben die ganze Nacht bei ihnen, im Schlafanzug. Die Kinder weinten. Eine Katastrophe“, wird sie von Ansa zitiert.

Die Einsatzkräfte brachten auch mit Helikoptern einige Menschen in Sicherheit. Zudem sind rund 40 Bergretter, die auf Rettungen in überfluteten Gebieten spezialisiert sind, im Einsatz, um Menschen zu helfen. Auch die italienische Küstenwache beteiligt sich. Es regnete bis in die frühen Nachmittagsstunden, danach blieben weitere Niederschläge aus. Dennoch riefen die Behörden die Bevölkerung weiter zu großer Vorsicht auf.

Überschwemmungen bereits am Dienstag

Bereits am Dienstag kam es in der Emilia-Romagna und den Marken zu Überschwemmungen. Nach Angaben von Zivilschutz-Minister Nello Musumeci werden etwa 5000 Menschen in den Gegenden evakuiert. „Aber es könnten noch mehr werden. Wir sind bereit einzugreifen als Regierung“, sagte er am Mittwochmorgen im italienischen Radio.

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Die Regierung habe bereits zehn Millionen Euro für die ersten Ausgaben und Notfälle infolge der Überschwemmungen bewilligt. Der Zivilschutz rief die Menschen auch in den kommenden Stunden zu großer Vorsicht auf. Menschen, die nicht evakuiert wurden, sollten sich etwa in höheren Stockwerken von Gebäuden in Sicherheit bringen.

Einige Bahnverbindungen mussten gesperrt werden. In manchen Städten wurden zudem die Schulen geschlossen und wegen des starken Windes haben Gemeinden an der Adria ein Zugangsverbot zu ihren Stränden erlassen.

Angesichts der Lage vor Ort sprach auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den Menschen in den betroffenen Regionen ihre „volle Solidarität“ aus. „Die Regierung verfolgt die Entwicklung der Ereignisse aufmerksam und ist bereit, die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu ergreifen“, schrieb sie bei Twitter.

Auch Staatspräsident Sergio Mattarella hatte der betroffenen Bevölkerung seine Solidarität und die nötigen Unterstützungsmaßnahmen versprochen. Für den kommenden Dienstag hat die Regierung nun auch eine Kabinettssitzung angesetzt, die sich mit den Überschwemmungen beschäftigen soll. (dpa)

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