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Einige wollen sich im Alltag nicht an die Maskenpflicht halten – und werden gewalttätig.

© dpa

Update

Wies sie auf Maskenpflicht hin: Zwei Männer prügeln Busfahrer in Oldenburg arbeitsunfähig

Ein Busfahrer will zwei Männer wegen fehlender Masken nicht befördern. Dann eskaliert die Situation. Der Fall erinnert an den verstorbenen Fahrer in Frankreich.

Es erinnert an den Fall eines Busfahrers in Frankreich, der von Maskenverweigerern totgeschlagen wurde: In Oldenburg haben zwei Männer am vergangenen Donnerstag einen Busfahrer geschlagen, nachdem er sie wegen fehlender Masken nicht befördern wollte. Über den Fall berichtete jetzt der NDR.

Der Vorfall ereignete sich laut NDR kurz vor 23 Uhr am Abend. Der Busfahrer wies die Männer laut Polizei auf die Maskenpflicht hin, die ihn daraufhin beleidigten. Dann schloss der Fahrer die Tür, um die Polizei zu rufen. Die Männer versuchten die Tür gewaltsam aufzubrechen.

Der Busfahrer nahm daraufhin einen der Männer in den Schwitzkasten. Daraufhin schlugen die Männer auf den Busfahrer ein und verletzten ihn laut Polizei "leicht", aber doch stark genug, dass der Busfahrer vorerst arbeitsunfähig geschrieben ist. Er trug laut NDR eine Gehirnerschütterung davon. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Körperverletzung und Beleidigung.

Anfang des Monats hatte der Angriff auf einen Busfahrer in Frankreich für Entsetzen gesorgt. Berichten zufolge hatte der Fahrer am 5. Juli im nahe der Grenze zu Spanien gelegenen Bayonne mehrere Menschen an einer Haltestelle zurückgewiesen.

Veronique Monguillot, die Ehefrau des zu Tode geprügelten Busfahrers Philippe Monguillot während eines Protestmarsches.

© Bob Edme/AP/dpa

Sie wollten demnach trotz Maskenpflicht ohne Schutzmasken und gültige Fahrscheine in den Bus einsteigen. Die Zurückgewiesenen griffen den Busfahrer an; er wurde heftig auf den Kopf geschlagen. Der Busfahrer war am Tag darauf für hirntot erklärt worden und starb am 10. Juli, fünf Tage nach dem Angriff.

Vier Tatverdächtige wurden Berichten zufolge festgenommen. Gegen zwei von ihnen, einem 22- und einen 23-Jährigen, wird demnach wegen versuchten Totschlags ermittelt, gegen die zwei weiteren Verdächtigen wegen unterlassener Hilfeleistung.

Als Reaktion auf den Angriff auf ihren Kollegen hatten Busfahrer des Verkehrsverbunds von ihrem Recht Gebrauch gemacht, wegen hoher psychischer Belastung ihre Arbeit zeitweise niederzulegen. Außerdem gab es einen Protestmarsch mit 6000 Menschen, an dem auch die Familie des verstorbenen Busfahrers teilnahm. (Tsp, dpa)

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