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Kenia

© dpa

Kenia: Zwei Deutsche mit Machete erschlagen

Brutaler Überfall in Kenia: Auf dem Rückweg vom Abendessen sind in einer Urlaubsregion ein deutscher Geschäftsmann und ein Tourist getötet worden. Auch die umstrittene Präsidentschaftswahl lässt das afrikanische Land nicht zur Ruhe kommen.

Mit Macheten bewaffnete Angreifer haben in Kenia zwei Deutsche erschlagen. Die beiden Männer - ein in Kenia lebender Geschäftsmann und ein Tourist - wurden gestern in der Urlaubsregion Diani rund 50 Kilometer südlich der Küstenstadt Mombasa überfallen, wie der örtliche Polizeichef Stanley Lemai heute sagte.

Die 51 und 54 Jahre alten Männer waren demnach zusammen mit ihren Frauen vom Abendessen zurückgekommen, als sie beim Betreten eines Privatgrundstückes von etwa zehn Männern umgeben wurden. Die Gruppe habe Geld gefordert, sei aber auf Gegenwehr gestoßen. In dem Handgemenge wurden die beiden Deutschen mit Macheten und einem stumpfen Gegenstand tödlich verletzt.

Ein Wachmann und ein Minibusfahrer eilten den Angegriffenen zu Hilfe. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige fest. Der 51-jährige lebte den Angaben zufolge in Kenia. Die Polizei fahndet derzeit nach den übrigen Tätern. Die Ehefrauen der Getöteten wurden als Zeuginnen gehört, stehen aber unter Schock, hieß es.

Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte die Informationen zunächst nicht. Hinweisen werde nachgegangen, und die deutsche Botschaft in Nairobi bemühe sich um Aufklärung, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Das Auswärtige Amt empfiehlt wegen der unsicheren Lage in Kenia seit längerem, auf nicht notwendige Reisen in das ostafrikanische Land zu verzichten.

Weiter Unruhen nach Präsidentschaftswahl

Unterdessen dauerten in Kenias westlicher Provinz Rift Valley die Unruhen infolge der umstrittenen Präsidentschaftswahl von Ende Dezember weiter an. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden dort in der vergangenen Nacht mindestens 13 Menschen getötet, wie die Polizei in der  Hauptstadt Nairobi mitteilte. Acht Menschen starben demnach in Nakuru und fünf weitere in Naivasha. In diesen beiden Städten und in Kisumi war die Lage laut Polizeiangaben weiter gespannt.

In Naivasha waren fast alle Geschäfte geschlossen, und Sicherheitskräfte patrouillierten in den Straßen, nachdem sie von Demonstranten errichtete Barrikaden abgebaut hatten. Augenzeugen zufolge wurden in der Nacht in Vororten der Stadt Häuser in Brand gesteckt. Am Sonntag waren in Naivasha, wo sich vor allem Angehörige der Volksgruppen der Kalenjin und der Kikuyu bekämpfen, 23 Menschen ums Leben gekommen.

In Kisumu, einer Hochburg von Oppositionsführer Raila Odinga, feuerte die Polizei nach Angaben von Augenzeugen Warnschüsse in die Luft, um Demonstranten auseinander zu treiben, die Geschäfte und Barrikaden angezündet hatten. Hunderte Einwohner flüchteten in die zentrale Polizeiwache der Stadt.

Auslöser der Unruhen war die umstrittene Präsidentschaftswahl vom 27. Dezember, deren Sieg sowohl der bisherige Präsident Mwai Kibaki wie auch Odinga für sich beanspruchen. Kibaki wird von den Kikuyu unterstützt, Odinga von den Kalenjin. Allein seit Donnerstag wurden in der Provinz Rift Valley rund 130 Menschen getötet. (jam/AFP/dpa)

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