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In Erftstadt-Blessem waren im Juli mehrere Häuser eingestürzt.

© Rhein-Erft-Kreis/dpa

Böschungen sollen „unzulässig steil“ gewesen sein: Razzia gegen Tagebaubetreiber wegen Flutkatastrophe in Erftstadt

Im Juli waren in Erftstadt durch die Naturkatastrophe mehrere Häuser in die Tiefe gerissen worden. Nun ermitteln die Behörden gegen einen Tagebaubetreiber.

Im Zusammenhang mit dem verheerenden Abbruch einer Kiesgrube in Erftstadt während der Flutkatastrophe im Juli ist die Polizei mit einer Razzia unter anderem gegen einen Tagebaubetreiber vorgegangen. Ermittelt werde wegen des Verdachts des fahrlässigen Herbeiführens einer Überschwemmung durch Unterlassen, der Baugefährdung sowie Verstoßes gegen das Bundesberggesetz, erklärte die Staatsanwaltschaft Köln am Dienstag.

Bei dem Unglück waren zahlreiche Häuser im Ortsteil Blessem nahe der Kiesgrube unterspült worden und eingestürzt.

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Laut Staatsanwaltschaft durchsuchten mehr als 140 Polizistinnen und Polizisten über 20 Büro- und Wohnanschriften in Nordrhein-Westfalen sowie ein Objekt in Thüringen. Nach bisherigen Stand der Ermittlungen bestehe der Verdacht, dass sich am sogenannten Altbereich der Kiesgrube kein den behördlichen Bestimmungen entsprechender Hochwasserschutzwall befunden habe. Zudem seien die Böschungen "unzulässig steil" gewesen. Beide Aspekte könnten zum Einsturz der Häuser geführt haben.

Die Ermittlungen richten sich den Angaben zufolge gegen den Eigentümer und Verpächter des Tagesbaus, fünf Beschuldigte der Betreibergesellschaft mit Sitz in Bergheim sowie vier Beschuldigte der Bezirksregierung Arnsberg. Diese sei nach dem Bundesberggesetz die zuständige Aufsichtsbehörde. (AFP)

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