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Tausende Wiesn-Besucher drängen sich über das Gelände des 188. Münchner Oktoberfestes.

© dpa/Peter Kneffel

Wiesn-Chef zieht positive Bilanz: Rekordzahlen beim bayerischen Oktoberfest

7,2 Millionen Menschen besuchten das berühmte Volksfest, so viele wie noch nie. Auch die Polizei zieht eine positive Bilanz. Doch bei den Sexualstraftaten zeichnet sich eine Zunahme ab.

Das Oktoberfest 2023 war rekordverdächtig: Bei fantastischem Wetter mit Sonne und strahlend blauem Himmel strömten 7,2 Millionen Besucherinnen und Besucher auf die Theresienwiese. Das sind so viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Zuletzt wurde die Sieben-Millionen-Marke 1985 übertroffen worden, wie Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) am Dienstag in München sagte. Der bisherige Rekord waren 7,1 Millionen Besucher im Jahr 1985. Festleitung, Wirte, Schausteller, Marktkaufleute und Polizei waren höchst zufrieden mit der 18-tägigen „XXL-Wiesn“, die um zwei Tage bis zum Tag der Deutschen Einheit verlängert worden war.

Es habe einen „weitgehend entspannten Wiesneinsatz“ gegeben, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei. So sei die Zahl der Gewahrsamnahmen deutlich zurückgegangen. Auch die Zahl der Taschendiebstähle habe sich mit einem Minus von 40 Prozent erheblich reduziert.

Wie der Polizeisprecher aber auch mitteilte, stiegen die Einsätze wegen Drogenkonsums erheblich. Teilweise lasse sich dies mit dem guten Wetter erklären, wo einige sich animiert gefühlt hätten, draußen Haschisch zu rauchen. Ganz erheblich stieg allerdings auch die Zahl der Fälle des von der Polizei entdeckten Kokainkonsums. Insgesamt sei es hier zu 368 Einsätzen gekommen, 80 Prozent mehr als im Jahr davor.

Aus den Berichten des Polizeipräsidiums München geht zudem hervor, dass es bis Dienstag zu vier Anzeigen wegen Vergewaltigungen kam. In seinem Halbzeitbericht erfasste das Präsidium zudem 34 Sexualdelikte. Im Vergleich zu den Wiesn-Jahren 2019 und 2022 gab es in diesem Jahr zur Halbzeit mehr Sexualstraftaten. Der abschließende Bericht der Polizei München steht bislang noch aus.

Wasser statt Bier

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner gibt derweil andere Zahlen bekannt: Rund 6,5 Millionen Liter Bier wurden seit dem 16. September ausgeschenkt. 2019 vor der Corona-Pandemie waren es noch 7,3 Millionen Liter gewesen. Viele bestellten stattdessen Alkoholfreies. Mehr als 50 Prozent wurden hier mehr ausgeschenkt. „Das ist ein guter Trend, das ist ein erfreulicher Trend“, sagte Wirtschaftsreferent Baumgärtner.

Besonders beliebt: Wasser. In einigen Zelten sei das Wasser sogar kurzfristig ausgegangen. Im Vorfeld hatte es Bedenken gegeben, dass die hohe Inflation den Konsum bremsen könnte - laut Baumgärtner setzten die Wirte aber 15 Prozent mehr Speisen und Getränke um.

Auch zahlreiche Prominente feierten mit, so etwa die Spieler des FC Bayern mit Harry Kane. Schauspieler Arnold Schwarzenegger dirigierte eine Wiesnkapelle. Cathy Hummels lud zu ihrem Wiesn-Bummel. (dpa/AFP/tsp)

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