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Gedenken an die Opfer der Amokfahrt in Münster

© dpa/Marcel Kusch

Nordrhein-Westfalen: Weiteres Opfer der Amokfahrt von Münster gestorben

Vor knapp drei Wochen raste der 48 Jahre alte Jens R. in seinen Campingbus in Münster in eine Menschenmenge. Nun erlag ein 74-Jähriger seinen dabei erlittenen Verletzungen.

Knapp drei Wochen nach der Amokfahrt von Münster ist am Donnerstag ein weiteres Opfer gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Toten auf vier. Bei dem jetzt Gestorbenen handelt es sich um einen 74-jährigen Mann aus dem westfälischen Hamm, wie ein Polizeisprecher sagte. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen in einer Stellungnahme sein Mitgefühl aus: „Es ist schlimm, dass ein weiterer Mensch für diese schreckliche Tat sinnlos sein Leben lassen musste.“ Tief betroffen zeigte sich auch Münster Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU). „Wir trauern gemeinsam mit den Angehörigen“, teilte er mit.

Fünf Patienten werden nach der Amokfahrt noch in Krankenhäusern behandelt, vier davon auf normalen Stationen. Einer liegt nach Klinikangaben noch auf der Intensivstation und ist weiterhin in einem kritischen Zustand.

Mit seinem Campingbus war der 48 Jahre alte Jens R. am 7. April in eine Menschenmenge in der Altstadt von Münster gerast. Dabei waren zunächst zwei Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden. Einige der Verletzten schwebten lange in Lebensgefahr. Nach der Fahrt hatte der deutsche Täter sich selbst erschossen. Zum Motiv und zu den Hintergründen sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Jens R. in Suizidabsicht handelte. Die Behörden in Münster kannten den späteren Amokfahrer bereits - es hatte nach Angaben der Stadt in den vergangenen Jahren mehrere, wenngleich kurze Kontakte gegeben.

Der Vater des 48-Jährigen nimmt an, dass ein psychisches Leiden seinen Sohn zu der Amokfahrt trieb. Diese Krankheit habe ihn in zwei Welten leben lassen, sagte er. Sein Sohn habe an „Verfolgungswahn“ gelitten. (dpa)

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