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Teilnehmer einer „Fridays For Future“-Demonstration in Mainz

© dpa/Andreas Arnold

Von Greta Thunberg geprägtes Schlagwort: „For Future“ ist Anglizismus des Jahres 2019

Seit 2010 würdigen Sprachwissenschaftler Übertragungen englischer Begriffe ins Deutsche. Die Wahl für 2019 ist von der Debatte um den Klimaschutz geprägt.

Der Ausdruck „for future“ ist zum Anglizismus des Jahres 2019 gekürt werden. Neben der Verbreitung kreativer Verwendungen im öffentlichen Sprachgebrauch habe der Begriff eine zentrale Bedeutung in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zur Erderwärmung und ihren Konsequenzen, begründete der Sprachwissenschaftler und Juryvorsitzende Anatol Stefanowitsch die Auswahl am Dienstag in Berlin.

Zudem zeige die Geschichte des Ausdrucks „for future“, dass Anglizismen ein globales, nicht auf das Deutsche begrenztes Phänomen sind. Ihre Entstehung und Entwicklung sei ein aktiver Prozess, in dem verschiedene Sprachgemeinschaften englisches Wortgut zur Bildung neuer Ausdrücke nutzen, hieß es.

Der Ausdruck „for future“ geht zurück auf das Ende 2018 von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg geprägte Schlagwort „Fridays for Future“. Schnell wurde es zum Namen für von Jugendlichen getragene Klimaschutzbewegungen in vielen Ländern, wie es weiter hieß.

In Analogie dazu folgten weitere Gruppen wie „Scientists for Future“ oder „Students for Future“. Zudem entstanden neue Begriffe, die die Klimafreundlichkeit bestimmter Verhaltensweisen nahelegen sollen, etwa ein böllerfreies „Silvester for future“ oder der Begriff „Grundgesetz for future“, mit dem ein Verfassungsstatus für Nachhaltigkeit gefordert wird.

Vorgänger waren unter anderem „Influencer“ und „Fake News“

Der „Anglizismus des Jahres“ wird in Deutschland seit 2010 von der gleichnamigen Initiative um Stefanowitsch gekürt. In den vergangen Jahren holten unter anderem „Gendersternchen“ (2018), „Influencer“ (2017), „Fake News“ (2016) oder „Refugees Welcome“ (2015) den Titel.

Bei einem Anglizismus handelt es sich laut Duden um die „Übertragung einer für (das britische) Englisch charakteristischen sprachlichen Erscheinung auf eine nicht englische Sprache“. Insbesondere Werbung, Wirtschaft oder Politik kommen kaum noch ohne Anglizismen aus. Die einen sehen sie als Bereicherung der Muttersprache, andere empfinden sie eher als Bedrohung. (epd, dpa)

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