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Der Baum wurde glatt abgesägt und fiel auf die Mauer des Hadrianswalls. Die Baumkrone liegt auf der anderen Seite.

© picture alliance / empics/Owen Humphreys

Update

Vandalismus am Hadrianswall: Berühmter Robin-Hood-Baum illegal gefällt – zwei Festnahmen

Ein schöner alter Baum am Hadrianswall in Nordengland ist gefällt worden. Der Baum ist durch einen Film berühmt geworden und war bei Besuchern beliebt.

| Update:

Nach der illegalen Fällung eines berühmten Baumes in Nordengland hat die Polizei einen zweiten Verdächtigen festgenommen. Es handele sich um einen Mann im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, teilte die Polizei in Northumbria am Freitagabend mit. Zuvor war bereits ein 16-Jähriger festgenommen worden, der später gegen Kaution wieder freigelassen wurde.

Der Berg-Ahorn war auch als Robin-Hood-Baum bekannt. Er stand zwischen zwei Hügeln neben den Ruinen des antiken Hadrianswalls im Norden Englands und war ein beliebtes Foto-Motiv. Weltweite Bekanntheit erlangte er durch eine Szene in dem Film „Robin Hood – König der Diebe“ mit Kevin Costner und Morgan Freeman von 1991.  Robin Hood (Costner) verteidigt darin einen Jugendlichen, der sich vor Häschern in den Baum geflüchtet hatte.

Selbst, wenn die Polizei den Schuldigen schnappt - der Baum ist für immer verloren

Guy Oppermann, örtlicher Parlamentsabgeordneter

Die Naturschutzorganisation National Trust, die den Nationalpark Northumberland verwaltet, sprach von Vandalismus. „Wir wissen, wie beliebt dieser ikonische Baum in der Region, national und bei allen Besuchern war. Wir ermitteln gemeinsam mit unseren Partnern, was passiert ist und was getan werden kann“, betonte National Trust.

Dieses Foto zeigt, wie sich der Hadrianswall über die Hügel schlängelt. In der Mitte liegt der gefällte Baum.

© picture alliance / empics/Owen Humphreys

Auf Bildern war zu sehen, dass der mächtige Berg-Ahorn (auf Englisch Sycamore Tree) mit einem sauberen Schnitt kurz über dem Boden abgetrennt worden war.

Der Baum stand in einer Senke, dem Sycamore Gap.

© picture alliance / Mary Evans Picture Library

Die Mauer war von den Römern im zweiten Jahrhundert nach Christus gebaut worden, zum Schutz vor Angriffen aus dem Norden sowie zur Kontrolle von Handelswegen. Überreste ziehen sich durch die hügelige Landschaft nahe der englisch-schottischen Grenze und gelten als beliebtes Wanderziel.

Der örtliche Parlamentsabgeordnete Guy Opperman bezeichnete den Baum als Symbol von Nordostengland. Es handele sich ohne Frage um einen kriminellen Akt. „Selbst, wenn die Polizei den Schuldigen schnappt – der Baum ist für immer verloren“, sagte der konservative Politiker.

„Die sinnlose Zerstörung von etwas, das zweifellos ein weltbekanntes Wahrzeichen – und ein lokaler Schatz – ist, hat zu Recht Schock, Horror und Wut im ganzen Nordosten und darüber hinaus ausgelöst“, sagte Detective Chief Inspector Rebecca Fenney-Menzies von der Northumbria Police.

Wanderer spüren altrömische Fundamente unter den Füßen

Der Baum stand an einem besonders schönen Abschnitt des Hadrianwalls. Wanderer können dort direkt neben der alten römischen Mauer entlangwandern und haben eine fantastische Aussicht.

Wer dort über den Rasen läuft, spürt unter den Füßen, dass dicht unter der Grasnarbe noch alte Steinfundamente liegen. Würde man an einer solchen Stelle anfangen zu graben, würde man Reste alter Gemäuer finden. Überall in der Gegend finden Ausgrabungen statt, die man zum Teil als Besucher beobachten kann.

In der Nähe des Baums befindet sich ein altes Cottage neben dem Hadrianswall, das von der Natur- und Denkmalschutzorganisation National Trust verwaltet wird und das Besucher für den Urlaub mieten können. (dpa/os)

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