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Islamfeindliche Aktion auf Bussen in Philadelphia: US-Organisation wirbt mit Adolf Hitler

Eine proisraelische Organisation hat eine islamfeindliche Werbeaktion in Philadelphia genehmigt bekommen. Seit Mittwoch ist ein Bild von Adolf Hitler auf Bussen in der amerikanischen Stadt zu sehen.

"Islamischer Judenhass: Er findet sich im Koran", heißt es auf einer Werbung auf Bussen in der Stadt Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Initiator ist die "American Freedom Defense Initiative (AFDI)" - eine Organisation aus New Hampshire, die sich entschieden gegen jegliche US-Hilfe für islamische Länder ausspricht und mit der Werbung ihren Überzeugungen Nachdruck verleihen möchte, wie die Nachrichtenagentur AP in einem Bericht auf ihrer englischen Homepage schreibt.

"Zwei-Drittel aller US-amerikanischen Hilfen gehen in islamische Staaten. Stoppt den Hass - Unterlasst alle Hilfe an islamische Staaten", heißt es auf der Werbung weiter. Verschiedene Anzeigen der Gruppe werden auf insgesamt 84 Bussen zu sehen sein. Auch ein Bild aus dem Jahr 1941 wird auf einer Anzeige verwendet. Es zeigt Adolf Hitler bei einem Treffen mit dem palästinensischen Nationalisten Hadsch Amin al Husseini. Gegen die Werbung wurde in Philadelphia vermehrt demonstriert. Auch Bürgermeister Michael Nutter nahm am Dienstag an einem Protest teil.

Ein Richter hatte die Transportbehörde von Philadelphia (SEPTA) vor drei Wochen angewiesen, die Werbung zuzulassen. Sie hatte die Werbeposter zuvor abgelehnt, da sie den "minimalen Standard höflichen Zusammenlebens" gefährden würden. Jerry Williams, der Sprecher von SEPTA, sagte, man sei über die Entscheidung der Justiz sehr enttäuscht, wolle sie aber akzeptieren. Auf eine Berufung gegen das Urteil verzichtete die Behörde, wie sie vergangene Woche bekanntgegeben hatte.

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Jakob Bender vom "Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen (CAIR)" sagte, dass die islamische Bürgerrechtsorganisation keine Problem mit der Entscheidung der Richter zur Anerkennung der Anzeige habe. Gleichzeitig betonte er, dass es sich um eine hasserfüllte, antimuslimische Kampagne handele. Eine solche Anzeige würde muslimischen Mitbürgern Furcht einjagen und davon abhalten, die öffentlichen Verkehrsmittel von Philadelphia zu benutzen.

Das Glaubenszentrum „Interfaith Center of Greater Philadelphia“ hat angekündigt, eine eigene Kampagne ("Dare to Understand") für gegenseitigen Respekt und Toleranz zwischen den Religionen zu starten und damit auf die Werbung von AFDI zu reagieren. (rok)

Aufgrund eines Fehlers in der Redaktion war in einer früheren Version des Artikels vom "US-Bundesstaat Philadelphia" die Rede.

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