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Sandsturm im Irak.

© Qassem al-KAABI/AFP

Orange Dunstwolken, dichter Staub: Sandstürme im Irak – mehr als 5000 Menschen im Krankenhaus behandelt

Ein Sandsturm im Irak hat bei Tausenden Menschen zu schweren Atemproblemen geführt, Bagdad meldet ein Todesopfer. Es ist der siebte Sturm binnen eines Monats.

Wegen der derzeit im Irak wütenden Sandstürme sind Tausende Menschen wegen Atembeschwerden und Erstickungsgefahr in Krankenhäusern behandelt worden. Mehr als 5000 Fälle seien offiziell registriert worden und ein Mensch sei an den Folgen gestorben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur INA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium am Donnerstag.

Menschen werden in einem Krankenhaus in Bagdad mit Sauerstoff behandelt.

© REUTERS/Alaa Al-Marjani

Allein in der Hauptstadt Bagdad seien mehr als 2000 Behandlungen gezählt worden. Betroffen seien vor allem Asthmatiker und ältere Menschen. In der westlich der Hauptstadt gelegenen Provinz Al-Anbar mussten laut den Behörden mehr als 700 Menschen ins Krankenhaus.

In Al-Anbar und in der Provinz Kirkuk forderten die Behörden die Menschen laut den Staatsmedien auf, möglichst nicht ins Freie zu gehen. Die meisten der eingelieferten Patienten konnten nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Krankenhäuser bereits wieder verlassen.

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Trotz anderslautender Gerüchte in den sozialen Medien laufe der Flugverkehr aber trotz des Sturms weiter, berichtete INA unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde. Im Land toben seit Wochen Sandstürme, dies ist bereits der siebte binnen eines Monats.

Der Sandsturm hatte sechs der 18 irakischen Provinzen am Donnerstagmorgen in eine dichte Staubwolke gehüllt. Fotos im Netz zeigen Orte, die in gelbe und orange Dunstglocken gehüllt sind.

Eine Luftaufnahme der irakischen Stadt Nasiriya während eines Sandsturms.

© Asaad NIAZI / AFP

Im Irak gibt es immer mal wieder Sandstürme. Vor allem im Sommer kommt es im Wüstengebiet zu starken Nordwestwinden, die über die Auen der Flüsse Tigris und Euphrat wehen.

Der Irak hat aber auch vermehrt mit Trockenheit zu kämpfen. Im vergangenen Jahr erlebte das Land eine der schlimmsten Dürren in Jahrzehnten. Schuld ist neben dem Klimawandel auch eine verfehlte Wasserpolitik. Die Staubpartikel der Stürme verschlechtern die Luftqualität deutlich. Das Land rechnet laut Meteorologen auch in den nächsten Monaten mit Sandstürmen. Anfang April warnte ein Regierungsbeamter, in den kommenden Jahrzehnten könnten den Irak "272 Tagen Staub" im Jahr erwarten. (dpa, AFP)

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