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Eine Frau soll in Solingen ihre fünf Kinder umgebracht haben. Vor der Tatwohnung wurden Plüschtiere und Kerzen abgelegt.

© Marcel Kusch/dpa

Prozessauftakt in Wuppertal: Mutter wegen Mordes an ihren fünf Kindern vor Gericht

Laut Anklage soll Christiane K. den Kindern ein Medikamenten-Mix verabreicht haben. Dann soll sie sie ertränkt oder erstickt haben.

Der Prozess wegen Mordes an fünf kleinen Kindern in Solingen beginnt an diesem Montag am Wuppertaler Landgericht. Angeklagt ist die 28-jährige Mutter Christiane K., ihr droht lebenslange Haft. Laut Anklage hatte sie den Kindern einen Medikamenten-Mix ins Frühstücksgetränk gemischt. Die Kinder seien wie beabsichtigt schläfrig geworden und eingeschlafen.

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Die Alleinerziehende habe dann im Badezimmer Wasser in die Wanne eingelassen und Badespielzeug bereitgelegt. Nacheinander soll sie ihre Kinder laut Anklage dann geweckt, ins Badezimmer gebracht und in der Badewanne erstickt oder ertränkt haben. Anschließend habe sie jedes Kind in Handtücher gewickelt und ins Kinderzimmer gelegt.

Melina (1), Leonie (2), Sophie (3), Timo (6) und Luca (8)

Die Leichen der Kinder waren am 3. September vergangenen Jahres entdeckt worden: Melina (1), Leonie (2), Sophie (3), Timo (6) und Luca (8). Ihre Mutter hatte sich nach der Tat im Düsseldorfer Hauptbahnhof vor einen Zug geworfen, aber überlebt. Ihr ältester Sohn überlebte unverletzt. Seine Mutter hatte ihn zur Oma an den Niederrhein geschickt.

Beamte der Spurensicherung betreten das Wohnhaus. Eine 27-jährige Mutter soll in Solingen fünf Kinder umgebracht haben.
Beamte der Spurensicherung betreten das Wohnhaus. Eine 27-jährige Mutter soll in Solingen fünf Kinder umgebracht haben.

© Marcel Kusch/dpa

Das Tatmotiv ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft bislang unklar geblieben. Für den Mordvorwurf führt die Anklage Heimtücke an. Sie habe die Arg- und Wehrlosigkeit ihrer Kinder ausgenutzt, damit typisch heimtückisch gehandelt.

Die Familie war dem städtischen Jugendamt bereits vor der Tat bekannt. Ihr sei auch Unterstützung gewährt worden, weitere Hilfsangebote habe die Mutter aber abgelehnt. Hinweise, dass die Kinder in Gefahr sein könnten, habe es nicht gegeben.

Bislang hat die Deutsche ihre Unschuld beteuert: Ein maskierter Unbekannter sei in ihre Wohnung eingedrungen und habe ihre Kinder umgebracht. Für diese Version seien aber keinerlei Spuren oder Ansatzpunkte entdeckt worden, hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gesagt. Es deute nichts darauf hin, dass es so gewesen sein könnte.

Das Gericht habe für den Prozess bislang elf Verhandlungstage eingeplant. Den Vorsitz führe Richter Jochen Kötter.

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