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Hitzewelle Griechenland

© AFP

Wetter: Orkan im Norden - Hitze in Südeuropa - Schnee in Südafrika

Orkan und Regen über dem Norden Europas - Hitzetote im Süden. In Südeuropa und in der Türkei starben bei den extremen Temperaturen mindestens 50 Menschen.

Über den Norden Europas fegte ein Sturmtief mit Orkanböen und starkem Regen hinweg. In Schweden und in Norddeutschland wurden mehrere Fähr- und Bahnverbindungen lahm gelegt. Etwa 440 Helgoland-Touristen saßen auf Deutschlands einziger Hochseeinsel fest. Die Ostsee-Verbindungen Rostock-Gedser wurden ebenso eingestellt wie die Fähre nach Hiddensee und einige Verbindungen nach Rügen. Vielerorts wurden Bäume entwurzelt, Dutzende Keller liefen voll Wasser.

Auf Hiddensee registrierte die Station des Wetterdienstes Meteomedia eine Windgeschwindigkeit von 137 Stundenkilometern. Das entspricht der höchsten Windstärke 12. Auf der Nordseeinsel Helgoland wurden Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde gemessen, am Leuchtturm Kiel in der Ostsee bis zu 107 Stundenkilometern.

Die Bahnstrecken von Hamburg nach Berlin, Hannover und Sylt sowie zwischen Lübeck und Kiel waren am Mittwoch zeitweise unterbrochen, weil Bäume auf die Oberleitungen gefallen waren. "Da ist man machtlos", sagte Bahnsprecher Dirk Pohlmann. Die Fernstrecken waren jedoch schon am Vormittag freigeräumt und wieder passierbar. Passagiere des Regionalverkehrs mussten auf einigen Teilstrecken auf Busse umsteigen. Im südlichen Schweden unterbrachen Überschwemmungen auch Straßen und ließen die Asphaltdecke wegbrechen.

Elf Hitzetote in Griechenland

In Griechenland kamen bei Temperaturen bis zu 47 Grad mindestens elf Menschen ums Leben. Dort wurden am Mittwoch 85 Menschen wegen eines Hitzeschlags in Krankenhäusern behandelt. In Athen, wo es am Mittwochmorgen um 9.00 Uhr schon 36 Grad warm war, wurden für den Nachmittag abermals 43 Grad erwartet, doch Wetterexperten versprachen, dass die heiße Luft aus Afrika langsam nach Osten abziehen würde. "Wir sind hitzemäßig über den Berg", sagte der Meteorologe Thodoris Kolydas. Die intensive Nutzung der Klimaanlagen hatte im ganzen Land immer wieder für Stromunterbrechungen gesorgt. In Folge der extremen Trockenheit gab es zahlreiche Waldbrände, die von der Feuerwehr jedoch schnell unter Kontrolle gebracht wurden.

In der Türkei starben bis zum Mittwoch mindestens drei Menschen. Dort hatte die Hitzewelle ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Viele Menschen mussten wegen Hitzebeschwerden in Krankenhäusern behandelt werden. Wie Medien berichteten, wurden in Großstädten wie Istanbul, Bursa und Izmir Behördenangestellte, die unter Gesundheitsproblemen litten, vorsorglich vom Dienst freigestellt. In Bulgarien starb am Mittwoch ein Mensch infolge der Hitze. In einigen Städten Bulgariens wurde die Arbeitszeit der Staatsbeamten verkürzt. Im benachbarten Rumänien waren in den vergangenen Tagen bereits mindestens 35 Menschen wegen der extremen Temperaturen ums Leben gekommen.

Schnee in Südafrika

Im ebenfalls Hitze geplagten Italien, wo die Temperaturen bis auf 46 Grad gestiegen waren, bekamen Zootiere am Mittwoch besondere Erfrischungen. Im Zoosafari-Park im süditalienischen Fasano wurden die Höhlen der Eisbären auf Kühlschrank-Temperaturen heruntergekühlt. Braunbären, Gorillas, Schimpansen und Nilpferde erfrischten sich mit kühlen Duschen. Bären bekamen im römischen Bioparco gefrorenes Obst.

Ganz andere Probleme hatten die Menschen im auf der Südhalbkugel herrschenden Winter. In der südafrikanischen Stadt Johannesburg erfror nach einem erneuten Kälteeinbruch mit heftigen Schneefällen ein Obdachloser. Bei Temperaturen von bis zu minus neun Grad waren in den vergangenen Woche in Südafrika bereits mehr als zwei Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Am Mittwoch mussten wegen des Schnees in der Ostkap-Provinz zahlreiche Straßen gesperrt werden. (mit dpa)

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