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Erst grau, dann gelb, dann grün: das Browserspiel Wordle auf einem iPhone 13.

© dpa/Christoph Dernbach

Millionen Menschen spielen „Wordle“: „New York Times“-Verlag kauft Hype-Rätselspiel

Für einen „unteren siebenstelligen“ Betrag verstärkt der US-Medienkonzern seine Spieleabteilung. „Wordle“ ist simpel gestaltet – und erobert das Internet.

Das populäre Rätselspiel Wordle“ ist vom Mutterkonzern der „New York Times“ übernommen worden. Das berichtete der Verlag am Montag. Bei Wordle geht es darum, einmal am Tag mit maximal sechs Versuchen ein Wort mit fünf Buchstaben zu erraten.

Damit handelt es sich um eine digitale Neuauflage des populären TV-Formats „Lingo“, das erstmals Ende der 1980er-Jahre im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und von dem mehr als 500 Folgen existieren. Der deutsche Sender Sat.1 produzierte 1993 und 1994 eine – für die Quizshow-Nation Deutschland äußerst kurzlebige – Version mit dem Moderator Bernd Schumacher namens „5 mal 5“.

Software-Entwickler Josh Wardle programmierte Wordle im Oktober 2021 als Web-Anwendung. Es hat seitdem das Internet im Sturm erobert. Zu seiner Popularität hat beigetragen, dass Nutzerinnen und Nutzer ihre Spielergebnisse über soziale Netzwerke wie Twitter teilen konnten.

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Twitter sperrte in der vergangenen Woche sogar einen Account mit dem Namen @wordlinator, der das Lösungswort bereits vorab verriet, also „spoilerte“. Mutmaßlich war er dazu in der Lage, weil die Lösungswörter im Quellcode der Internetseite notiert sind, wie der Software-Ingenieur Robert Reichel auf seinem Blog schreibt.

Auch Prominente wie die Schauspielerin J.-Smith Cameron (bekannt aus der HBO-Serie „Succession“) oder der Talkshow-Host Jimmy Fallon haben offenbart, Wordle zu spielen. Fallon tat dies sogar in seiner Late-Night-Sendung.

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Nach Angaben der New York Times Company nutzen Wordle täglich Millionen Menschen. Der Kaufpreis für das Spiel liege im „unteren siebenstelligen Bereich“. Sein Entwickler Wardle wird damit nun zum Millionär. Der Verlag erklärte, Wordle gehöre künftig zum Portfolio von „New York Times Games“.

Ebenfalls im Januar habe man für 550 Millionen Dollar (ca. 490 Millionen Euro) das Nachrichtenportal „The Athletic“ gekauft. Bis 2025 wolle der Verlag zehn Millionen Online-Abonnenten erreichen. Eine Million davon entfielen bereits heute auf die Bereiche Kochen und Spiele.

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Allerdings lässt der Kauf durch die New York Times Company einen Artikel über Wordle in merkwürdigem Licht erscheinen, der in der „New York Times“ Anfang Januar erschien. Dessen Autor lobt nicht nur Wordle in höchsten Tönen, sondern darin erklärt Josh Wardle, umgekehrt, die Kreuzworträtsel und Buchstabier-Spiele der „New York Times“ zu den Inspirationsquellen, um Wordle zu entwickeln.

2020 hätten er und eine Partnerin „wirklich sehr gerne“ Kreuzworträtsel und das Spiel „Spelling Bee“ auf den Seiten der Zeitung gespielt, „also wollte ich ein Spiel machen, das ihr Spaß machen würde“.

Wordles Erfolg wurde in der Branche auch deshalb aufmerksam betrachtet, weil er komplett außerhalb der App-Stores von Apple und Google stattfand.

Mit den wachsenden Nutzungszahlen wuchs indes auch die Anzahl der unautorisierten Kopien. Während Wordle-Clones aus den App-Stores von Apple und Google rasch entfernt wurden, finden sich im übrigen Internet bis heute etliche Wordle-Angebote, die die Spielidee ohne Einverständnis des Schöpfers kopieren. (Tsp, dpa)

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