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Bill Cosby wird von neun weiteren Frauen wegen Vorwürfen der sexuellen Gewalt verklagt (Archivbild).

© dpa/AP/Matt Rourke

Neue Vorwürfe gegen Bill Cosby: Ex-Fernsehstar sieht weiterer Zivilklage entgegen

Neun Frauen werfen Bill Cosby sexuelle Gewalt vor. Die Taten sollen zwischen 1979 und 1992 passiert sein. Cosby weist das zurück.

Der frühere US-Fernsehstar Bill Cosby ist von neun weiteren Frauen wegen Vorwürfen der sexuellen Gewalt verklagt worden. In der am Mittwoch im Bundesstaat Nevada eingereichten Zivilklage heißt es, Cosby habe die Frauen zwischen 1979 und 1992 in Häusern, Hotels und Ankleideräumen in Las Vegas, Lake Tahoe und Reno sexuell angegriffen.

Der mit der Sitcom „Bill Cosby Show“ weltberühmt gewordene Schauspieler habe seine „enorme Macht“, seinen Ruhm und sein Ansehen genutzt, um die Frauen zu isolieren und sich an ihnen zu vergehen.

Möglich wurde die Zivilklage, weil Nevada ein Gesetz zu Verjährungsfristen gestrichen hatte. Damit können mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt auch Jahre oder Jahrzehnte nach der Tat vor Gericht ziehen.

Eine der Klägerinnen in Nevada wirft dem heute 85-jährigen Cosby vor, sie 1989 in einem Hotelzimmer in Las Vegas unter Drogen gesetzt zu haben. Er habe ihr zwei Getränke gegeben, von denen ihr schwindelig geworden sei, und sie dann gebeten, sich zwischen seine Beine zu setzen. Er habe ihre Haare gestreichelt, bevor sie das Bewusstsein verloren habe.

Cosby lässt Vorwürfe zurückweisen

Cosby-Sprecher Andrew Wyatt wies die Vorwürfe der neun Frauen gegenüber US-Medien zurück. Die Klage sei motiviert durch „Gier“ und eine „riesige Abhängigkeit von Medienaufmerksamkeit“ der Frauen.

Mehr als 60 Frauen haben Cosby des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, allerdings sind die meisten Fälle verjährt. In einem Strafprozess im Bundesstaat Pennsylvania wurde der einstige Schauspiel-Star 2018 schuldig gesprochen, im Jahr 2004 eine Frau sexuell missbraucht zu haben.

Cosby wurde zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Im Juni 2021 wurde er aber aus der Haft entlassen, nachdem der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania das Urteil aus formalen Gründen gekippt hatte.

Vor einem Jahr wurde Cosby dann in einem Zivilverfahren von einem Geschworenengericht im kalifornischen Santa Monica zur Zahlung von 500.000 Dollar (heute rund 460.000 Euro) Schadenersatz an eine Frau verurteilt. Er ging dagegen in Berufung.

Der Schauspieler wurde in den USA jahrzehntelang als „America’s Dad“ verehrt. In der Rolle als liebenswürdiger Arzt und gutmütiger Familienvater in der „Bill Cosby Show“ war er einer der beliebtesten TV-Stars des Landes, bevor er wegen der Missbrauchsvorwürfe zum Geächteten wurde. (AFP)

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