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Im August 2022 wurden zwei Gullydeckel auf die Autobahn 7 geworfen. Einer traf die Windschutzscheibe eines Autos.

© picture alliance/dpa/Clemens Heidrich

Nach Gullydeckel-Wurf auf Autobahn: Gerichtsprozess gegen junge Männer in Hildesheim gestartet

Im August 2022 sollen zwei Männer von einer Autobahnbrücke Gullydeckel auf Autos geworfen haben. Nun müssen sich die beiden wegen des versuchten Mordes vor Gericht verantworten.

Etwas mehr als ein Jahr nach zwei Gullydeckelwürfen auf die Autobahn 7 in Niedersachsen hat am Mittwoch der Prozess gegen drei Verdächtige im Alter zwischen 19 und 21 Jahren begonnen.

Den beiden mutmaßlichen Haupttätern im Alter von 19 und 21 Jahren wird vor dem Landgericht Hildesheim unter anderem versuchter Mord vorgeworfen, im Fall eines mitangeklagten 19-Jährigen geht es um Beihilfe.

Laut Anklage sollen die zwei Hauptbeschuldigten im August des vergangenen Jahres nachts jeweils einen schweren Kanaldeckel von einer Brücke über die A7 geworfen haben. Eines der Geschosse durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos, die beiden Insassen wurden schwer verletzt.

Der zweite Deckel schlug auf der Fahrbahn auf und beschädigte Autos, die darüber fuhren. Dem Mitangeklagten wird vorgeworfen, die Haupttäter dabei begleitet zu haben.

Zwei der drei Angeklagten zum Prozessauftakt im Landgericht Hildesheim.

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Gullydeckel-Prozess: Öffentlichkeit ausgeschlossen

Einem Gerichtssprecher zufolge wurde die Öffentlichkeit nach der Verlesung der Anklage auf Antrag der Verteidigung des jüngsten Beschuldigten für die Dauer des gesamten Prozesses ausgeschlossen.

Dieser war zur Tatzeit noch Jugendlicher. Für das Verfahren sind Termine bis Ende November angesetzt.

Laut Anklage sollen die drei jungen Männer insgesamt vier Gullydeckel in ein Auto geladen haben und damit anschließend zu einer Brücke über die A7 bei Hildesheim gefahren sein. Zwei Deckel warfen sie anschließend hinab.

Nach Gullydeckel-Wurf zunächst der Falsche verdächtigt

Die Ermittlungen in dem Fall dauerten monatelang. Zunächst war ein in der Nähe wohnender 50-Jähriger als Verdächtiger betrachtet worden, weil er in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu der Tat beobachtet worden war.

Er saß zeitweise in Untersuchungshaft. Weitere Untersuchungen, darunter zu den genauen zeitlichen Abläufen, ergaben später, dass er nicht der Täter war.

Im April dieses Jahres wurden dann die beiden jungen Hauptverdächtigen festgenommen. Nach damaligen Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft führte unter anderem das bei der Tat verwendete Auto auf ihre Spur. Das Fahrzeug wurde sowohl am Ort des Geschehens als auch beim vorangegangenen Diebstahl der Gullydeckel gesehen.

Weitere Ermittlungen bestätigten den Verdacht. Die beiden jungen Männer wurden in Untersuchungshaft genommen. (AFP)

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