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Popstar Justin Bieber auf einer Gala.

© picture alliance/dpa/AP/Evan Agostini

Justin Bieber wird 30: War er nicht gerade noch ein Baby?

Mit 13 wurde er entdeckt, es folgten viele Hits und noch mehr Skandale. Jetzt feiert Justin Bieber seinen 30. Geburtstag. Ein bisschen schmerzhaft ist das schon.

Es tut immer ein bisschen weh, wenn Kinderstars alt werden. Harry Potter, Ron und Hermine haben die 30 längst überschritten, Macaulay Culkin, der die Titelfigur in den „Kevin allein zu Haus“-Filmen spielte, ist heute ein 43-jähriger Familienvater. Und jetzt auch noch Justin Bieber: Am 1. März feiert der Popstar seinen 30. Geburtstag. War er nicht gerade noch ein Baby?

„Baby“ war auf jeden Fall sein erster richtig großer Hit. Januar 2010 war das, Justin Bieber zarte 15 Jahre alt. Zuvor trällerte er bereits jahrelang auf YouTube seine Lieder, wurde 2008 vom Manager Scooter Braun entdeckt und brachte eine EP heraus. „Baby“ ist die erste Singleauskopplung seines Debütalbums „My World 2.0“.

Im dazugehörigen Musikvideo schmachtet der junge Bieber mit seinem Signature-Haarschnitt irgendwo zwischen Pilzkopf und tiefem Emo-Seitenscheitel – den bald auch in Deutschland alle Jungs seiner Altersgruppe trugen – die Kamera an. Mit Prä-Stimmbruch-Sopran-Stimmchen singt er den Refrain: „I was like: Baby, Baby, Baby, Oh / Like Baby, Baby, Baby, No“. Kids und Teenies waren hin und weg, Eltern verstanden die Welt nicht mehr.

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Biebers Aufstieg war rasant: Kinofilme, Nummer-Eins-Hits, Welttourneen. Seine Fans, die „Beliebers“, waren (und sind) notorisch leidenschaftlich, auch darin, ihr Idol stets zu verteidigen. Denn Biebers Image nahm in den 2010er Jahren ziemlichen Schaden. Er lieferte sich Faustkämpfe mit Paparazzi, urinierte in Eimer, sagte das N-Wort, wurde festgenommen.

2013 ließ er am Flughafen von München seinen Haustier-Affen zurück, im selben Jahr schrieb er ins Gästebuch vom Anne-Frank-Haus in Amsterdam, er hoffe, „Anne wäre ein Belieber gewesen“. Er wurde zum meistgehassten Promi Amerikas gewählt, sein „Baby“-Video knackte zwischendurch den Rekord für das am meisten dislikte Video aller Zeiten: 13,24 Millionen Daumen unten.

Inzwischen hat Justin Bieber zu Gott gefunden

Seinem Erfolg taten die Skandale und der Hass keinen Abbruch. 2015 brachte er mit dem EDM-inspirierten „Purpose“ sein bis heute erfolgreichstes Album heraus, zog sich dann aber einige Jahre aus dem Geschäft zurück. 2019 reflektierte der damals 25-Jährige auf Instagram, wo ihm heute 293 Millionen Menschen folgen: „Es ist schwer, morgens mit der richtigen Attitüde aufzustehen, wenn man so überwältigt ist von seiner Vergangenheit (…).“

Er erzählte von Depressionen und Suizidgedanken, seiner schwierigen Kindheit, wie er mit 13 entdeckt wurde, seinem massiven Erfolg. „Ich war 18 Jahre alt, ohne echte Fähigkeiten in der realen Welt, mit Millionen von Dollar und Zugang zu allem, was ich wollte“, schrieb er. „Das wäre für jeden ein sehr beängstigendes Konzept.“ Mit 19 habe er begonnen, harte Drogen zu nehmen und die Menschen in seinem Umfeld schlecht zu behandeln.

Heute hat Justin Bieber zu Gott gefunden, davon singt er auch auf seinen musikalisch ziemlich enttäuschenden Alben „Changes“ und „Justice“, die er 2020 und 2021 herausgebracht hat. Er ist seit sechs Jahren verheiratet mit dem Model Hailey Bieber und hat sich bis auf regelmäßige Instagram-Posts aus der Öffentlichkeit zurückgezogen – auch, weil er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat.

Justin Bieber, der erste Schwarm vieler Mädchen, die heute Frauen sind, ist erwachsen geworden. Und erinnert so auf schmerzhafte Weise daran, wie viele Jahre seit „Baby“-Zeiten vergangen sind.

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