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Pakistan: Islamisten köpfen sechs Männer

Islamisten haben im Nordwesten Pakistans Selbstjustiz geübt und sechs mutmaßliche Verbrecher öffentlich geköpft sowie drei weitere ausgepeitscht. Die Polizei konnte nicht eingreifen, weil die Taliban-nahe Gruppe sehr groß und zudem stark bewaffnet war.

In der nahe Afghanistan gelegenen Stammesregion Mohmand enthaupteten Taliban-nahe Aufständische sechs Mitglieder einer Entführerbande. Beide Gruppen hatten sich zuvor nach Angaben örtlicher Behörden eine blutige Auseinandersetzung geliefert. Dabei waren im Haus des Bandenchefs der Anführer sowie fünf seiner Familienmitglieder getötet worden. Auch vier Islamisten wurden dabei erschossen.

Unterdessen peitschte eine islamistische Gruppe in Matta im Westen der Provinz North West Frontier nach Polizeiangaben drei mutmaßliche Entführer aus. "Solche Bestrafungen werden andere davon abhalten, Verbrechen zu begehen", sagte der muslimische Geistliche und Hardliner Maulana Fasal Ullah in seiner Predigt vor dem Auspeitschen.

Religiöse Gerichtsbarkeit

Ein Gremium muslimischer Geistlicher hatte die drei Männer zuvor der Entführung von zwei Mädchen für schuldig befunden. Die Polizei konnte nach eigenen Angaben nicht eingreifen, da Ullah eine große Gruppe bewaffneter Männer um sich versammelt hatte. "Er hat der Regierung den Heiligen Krieg erklärt und es ist nicht die Aufgabe der Polizei, Krieg zu führen", sagte ein Polizeivertreter.

Insbesondere in der Stammesregion im Nordwesten Pakistans gab es in den vergangenen Wochen immer wieder gewaltsame Übergriffe von Aufständischen, die in Pakistan ihre strengen islamischen Gesetze und Bestrafungen durchsetzen wollen. (mit AFP)

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