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Voller Strand in Barcelona. An der Costa Brava sind die Hotels teils schon wieder ausgebucht.

© David Zorrakino/dpa

Inzidenz auf Mallorca weiter bei knapp 200: Spaniens Hotels sind teils schon wieder ausgebucht

Lange hatte Spanien die höchste Infektionsrate Europas. Nun ebbt die Corona-Welle ab und die Tourismusbranche frohlockt: Es kommen mehr Urlauber als erwartet.

Die Lage entspannt sich wieder – langsam. Wochenlang war Spanien mitsamt der beliebten Mittelmeerinsel Mallorca die europäische Region mit der höchsten Infektionsrate. Nun, vier Wochen später, wird die Corona-Welle in dem südeuropäischen Ferienland zunehmend flacher – und die Zahl der Urlauber aus den deutschsprachigen Ländern nimmt stetig zu.

Wegen der positiven Entwicklung nahm Deutschland, zusammen mit Frankreich der zweitwichtigste Reisemarkt Spaniens, einige spanische Urlaubshochburgen von der Liste der Hochrisikoregionen. Darunter befinden sich die Kanarischen Inseln mit Teneriffa und Gran Canaria. Auch Katalonien mit den Tourismusmagneten Costa Brava, Costa Dorada und Barcelona, sowie die Region Valencia mit der Costa Blanca gehören dazu.

Auf den Kanaren sank die Inzidenz auf unter 100

Andere beliebte Ferienziele wie etwa die Balearischen Inseln mit Mallorca oder das südspanische Andalusien mit der Costa del Sol und der Costa de la Luz bleiben für das Robert Koch-Institut zunächst noch Hochrisikogebiete.

Auf Mallorca, dem mit Abstand meistbesuchten Reiseziel Spaniens, gehen zwar die Ansteckungszahlen ebenfalls zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist aber nach Angaben der lokalen Behörden auf Mallorca und den benachbarten Mittelmeerinseln Ibiza, Menorca und Formentera mit knapp 200 Fällen pro 100.000 Einwohner immer noch vergleichsweise hoch. Die landesweite Wocheninzidenz für ganz Spanien lag nach den Daten der Johns Hopkins Universität zuletzt bei 162. Inzwischen stehen andere europäische Urlaubsländer im Süden wie etwa Frankreich oder Griechenland in Sachen Neuansteckungen schlechter da als Spanien.

Auf den Kanarischen Inseln sieht es hingegen inzwischen deutlich besser aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank mittlerweile auf unter 100. Auf der kleinen Insel La Palma, eines der schönsten Naturparadiese der gesamten Inselgruppe im Atlantik, beträgt sie sogar nur 36.

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Vor allem die reiselustigen Deutschen lieben diese einzigartigen Vulkaninseln, die vor der westafrikanischen Küste liegen. Nach der neusten Besucherstatistik kamen im ersten Halbjahr 800.000 ausländische Urlauber auf die Kanaren. Davon waren deutsche Touristen mit rund 250.000 die größte Gruppe.

Die Streichung von der Liste der Hochrisikogebiete erleichtert die Rückkehr nichtgeimpfter deutscher Reisenden, die in diesen Regionen Urlaub machen. Für die ungeimpften Heimkehrer gilt nun keine Quarantänepflicht mehr.

Wer keinen Impf- oder Genesenen-Nachweis hat, muss allerdings weiterhin beim Einchecken für den Rückflug auf dem spanischen Flughafen und bei der Einreise in Deutschland einen negativen Test präsentieren. Auch Österreich und die Schweiz verlangen von nichtgeimpften Rückkehrern einen negativen Test.

Spanien-Reisenden wird empfohlen, sich vor Ferienantritt über die aktuellen Reisebestimmungen zu informieren, da sich die Regeln wöchentlich ändern können. Das gilt auch für die Einreise nach Spanien. Denn während Deutschland gerade die Bestimmungen für Spanien-Rückkehrer lockerte, verschärfte die spanische Regierung die Regeln für Einreisende aus Deutschland und Österreich.

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Seit Montag gilt zum Beispiel für alle aus Deutschland einreisenden Besucher wieder eine Testpflicht, wobei auch Antigen-Schnelltests anerkannt werden. Das gleiche gilt für das Herkunftsland Österreich mit der Ausnahme des Burgenlandes.

Für Spanien-Reisende aus der Schweiz galt bereits zuvor eine Testpflicht. Hintergrund sind die ansteigenden Corona-Zahlen in den deutschsprachigen Staaten. Die Delta-Welle, die sich zunächst in Portugal und Spanien aufgebaut hatte, ist nach Zentral- und Nordeuropa geschwappt.

Aufschlussreich ist, dass die bedenklich hohen Ansteckungszahlen in Spanien den Sommertourismus nur geringfügig bremsen konnten. Obwohl das Königreich auf dem Höhepunkt der Welle Ende Juli eine landesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 400 Fällen pro 100.000 Einwohner aufwies (Mallorca sogar 500), füllten sich in den vergangenen Wochen die Hotels.

Die spanischen Tourismusverbände melden jetzt im August eine durchschnittliche Auslastung der Herbergen von 80 Prozent. Das ist mehr, als die Branche zu Beginn der Saison zu hoffen wagte. Mancherorts, zum Beispiel an der Costa Blanca oder an der Costa Brava, hängen sogar inzwischen am Hoteleingang die Hinweisschilder: „Wir haben leider keine Zimmer mehr frei.“

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