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Im baden-württembergischen Ebersbach wurde in der vergangenen Woche ein Imam aus Pakistan getötet.

© Marius Bulling/dpa

Update

Imam in Baden-Württemberg zu Tode geprügelt: Lebenspartnerin und Bruder des Opfers in Untersuchungshaft

Die Lebenspartnerin hatte die Polizei auf eine falsche Spur gebracht. Doch Weihnachten wurden die Frau und der Bruder des Opfers festgenommen.

Von Frank Jansen

Der Fall des vor einer Woche im baden-württembergischen Ebersbach zu Tode geprügelten, 26-jährigen Imams aus Pakistan ist offenbar aufgeklärt. Der Bruder (25) und die Lebenspartnerin (30) des Opfers stünden "unter schwerem Verdacht", teilten die Staatsanwaltschaft Ulm und das Polizeipräsidium der Stadt am Montag mit. Beide befänden sich in Untersuchungshaft. Das Tatmotiv werde derzeit "im familiären Bereich" vermutet. Der Pakistaner verstarb nach Angaben der Polizei „aufgrund massiver Gewalt gegen den Kopf“. Rettungssanitäter hatten am Tatort vergeblich versucht, den Mann wiederzubeleben.

Am zweiten Weihnachtstag wurde die Wohnung der Tatverdächtigen durchsucht

Die deutsche Lebenspartnerin des aus Pakistan stammenden Opfers hatte die Polizei zunächst auf eine falsche Spur gebracht. Nach der Tat gab die Frau an, der Imam und sie seien bei einem gemeinsamen Spaziergang von zwei maskierten Männern überfallen worden. Die beiden Unbekannten hätten auf ihren Lebenspartner eingeschlagen. Die Polizei bildete eine Sonderkommission. Bei den Ermittlungen haben sich ein Verdacht gegen die Frau und den Bruder des Getöteten ergeben, hieß es am Montag. Am zweiten Weihnachtstag wurde die Wohnung durchsucht, in der die Frau gemeinsam mit dem Imam und dessen Bruder wohnte. Die Beamten stellten dort und in einer weiteren Wohnung Beweismittel sicher. Die Frau des Opfers und dessen Bruder wurden festgenommen, das Amtsgericht erließ gegen die beiden Tatverdächtigen einen Haftbefehl. Die Frau und der Bruder befänden sich in einer Justizvollzugsanstalt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

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Der Mann predigte in einer Moschee in Stuttgart, wie die Polizei in Ulm am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Der Pakistaner war mit der Deutschen nach islamischem Recht verheiratet. Zur Moschee wollte sich die Polizei am Montag nicht äußern. Das Gotteshaus habe mit der Tat nichts zu tun, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums.

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