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Helene Fischer zählt zu den bestverdienenden Musikerinnen der Welt.

© Britta Pedersen/ZB/dpa

Wie das Jahr 2018 für den Showstar lief: Helene Fischer neu aufgelegt

Die Trennung von Florian Silbereisen bildet für die 34-Jährige den Schlusspunkt eines Wendejahres. Am ersten Feiertag zeigt das ZDF die "Helene-Fischer-Show".

Es ist schade, dass man nicht in den Kopf von Kiefer Sutherland gucken kann. Man wüsste zu gern, ob der Schauspieler ganz genau weiß, wer sich ihm da von hinten nähert. Sutherlands größte Rolle ist die des Agenten Jack Bauer, der in der Serie "24" schlaf- und atemlos Terroristen um die halbe Welt jagt. Nun steht er mit einer Gitarre auf einer Bühne in Düsseldorf am Rhein und ist Teil einer Show, die mit dem deutschen Schlager "Atemlos durch die Nacht" eröffnet wurde. Und von hinten nähert sich die Frau, die den Song gesungen hat: Helene Fischer. "Ich bin ein bisschen geflasht gerade", sagt Fischer zu Sutherland. Dieser erwidert: Das sei er auch.

Deutschlands größter Show-Star ist im Ausland nicht sehr bekannt

Fischer (34) ist vermutlich Deutschlands größter Show-Star, aber im Ausland kratzte sich mancher verdattert am Kopf, als ihr Name unlängst auf der "Forbes"-Liste der bestverdienenden Musikerinnen der Welt auftauchte – noch vor Céline Dion. Warum sie dort steht, lässt sich für den Kanadier Sutherland und für viele andere in Düsseldorf bei der "Helene Fischer-Show" beobachten. Das ZDF zeigt die Aufzeichnung der großen "Personality-Show" am ersten Weihnachtsfeiertag (20.15 Uhr) im ZDF.

Kein Wort verliert Fischer in der bereits vor mehreren Tagen produzierten Show über die am Mittwoch bekannt gewordene Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten Florian Silbereisen (37). "Ja, es gibt einen neuen Mann in meinem Leben und daraus will ich kein Geheimnis machen", postete Fischer auf Facebook. Das Publikum im Saal wusste am Tag der Aufzeichnung noch nichts von Helenes Geheimnis.

Helene Fischer mit ihrem langjährigen Freund Florian Silbereisen 2009 beim Münchner Oktoberfest.

© Ursula Düren/dpa

Fischer gehört zu Deutschlands erfolgreichsten Künstlern – und das hat seine Gründe: Dion hat man schon lange nicht mehr mit einem Dinosaurier kämpfen sehen. Und auch nicht in mehreren Metern Höhe turnend, an einer Art Metall-Ei. Das Helene-Imperium ist aufgebaut auf Musik, aber auch auf Disziplin, Kraft, und ja: Talent.

Sie singt, sie turnt, sie tanzt Ballett

Fischer ist das Schweizer Taschenmesser der deutschen Unterhaltung. Es gibt keine Disziplin, in die sie sich nicht höchstselbst reinschmeißt. Sie singt, sie turnt, sie tanzt Ballett und irgendwann taucht sie zwischen zwei riesigen Dino-Attrappen aus der Show "Reich der Giganten" auf.

Das Publikum liebt seine Helene dafür, selbst wenn es deswegen ein bisschen warten muss. "Sie zieht sich wieder um", raunt eine Zuschauerin, als Fischer abermals entschwindet. "Aber wie die laufen kann mit den Schuhen!" Nur kurz darauf sagt dieselbe Zuschauerin: "Das war mir sowas von klar!".

Da ist Fischer gerade luftig bekleidet zurückgekehrt, um mit ihrem Gast, dem Reggaeton-Sänger Luis Fonsi dessen Sommerhit "Despacito" zu singen. Duette dieser Art gibt es viele: mit Eros Ramazzotti, mit Maite Kelly, mit Schauspieler Florian David Fitz und eben mit Kiefer Sutherland, der nicht nur Agenten-Darsteller, sondern auch ein passabler Country-Musiker ist.

Neben viel Interview-Geplänkel, in dem Fischer versichert, dass sie den jeweiligen Gast ganz großartig findet, bleiben sogar ein paar Sätze länger hängen. Lange war ihr von manchen Seiten vorgeworfen worden, sich aus komplizierten Dingen wie Politik zu sehr rauszuhalten.

Die 34-Jährige bezieht jetzt auch politisch Stellung

Vor einer Nummer sagt Fischer nun aber, dass sich "etwas verändert" habe im Land: "Wir erleben Hass und Gewalt mitten in Deutschland." Es folgt ein Appell für mehr Zusammenhalt – und ihr Lied "Wir brechen das Schweigen". Danach erklärt sie: "Danke, dass ich gerade erleben durfte: Wir sind mehr."

"Wir sind mehr" war das Motto, unter dem viele Menschen im Sommer auf eine rechte Kundgebung in Chemnitz reagiert hatten. Auch Fischer hatte danach ihre Fans zu einem Zeichen gegen Fremdenhass aufgerufen – es ist dennoch der am wenigsten erwartete Moment des Abends.

Helene Fischer bei der Aufzeichnung der Show, die am 25. Dezember ausgestrahlt wird.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Es ist der Schlusspunkt eines Jahres, in dem Fans und Öffentlichkeit Helene Fischer neu kennenlernten: Mal barfuß und ungeschminkt und mal eben sogar politisch, zeigte sich die "Atemlos"-Sängerin 2018, wo vorher stets perfekte Inszenierung und diplomatisches Schweigen regierten.

2019 scheint bei Helene Fischer vieles möglich

Es war ein Wendejahr für Fischer. Es begann mit einer Krankheit, wegen der sie mehrere Konzerte absagte. Schon das war für die Marathon-Frau ungewöhnlich. "Ich bin auch nur ein Mensch und ich wurde krank, und wir holen auf jeden Fall alle Konzerte nach", versprach sie und hielt Wort.

Die Show in Düsseldorf endet allerdings in bekannteren Gefilden. Mit Paola Felix trällert sie im Duett den alten Schlager "Blue Bayou". Felix sagt danach zu ihr: "Du bist für mich der hellste Stern, der Fixstern am Show-Himmel." Und egal, wie viele solcher Sätze in der Schlagerwelt nur Plattitüden und Bussibussi sind: Viel kann man dieser Analyse momentan nicht entgegensetzen. Wie es jetzt weitergeht? 2019 scheint bei Helene Fischer vieles möglich. (dpa)

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