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Google Doodle: Deutschland bei der Weltmeisterschaft

Endlich geht es los: die deutsche Nationalelf spielt ihren WM-Auftakt. Nicht nur Google färbt sein Logo heute schwarz-rot-gold, auch Deutschland feuert das deutsche Team in Nationalfarben an. Das war allerdings nicht immer so. Lesen Sie hier mehr zur WM-Geschichte der deutschen Nationalelf.  

Erste Fußball-Weltmeisterschaft fand ohne Deutschland statt

1930 fand in Uruguay die erste Fußball-Weltmeisterschaft statt. Qualifizieren mussten sich die Mannschaften für diese WM nicht, alle durften teilnehmen. Trotzdem traten viele Teams nicht an; die Anreise mit dem Schiff war den Europäern zu lang. Auch der DFB hielt sich raus, „weil er eisern für den Amateurgedanken eintrat“, berichtet der Bund selbst. So meldeten sich nur 13 Mannschaften zur ersten WM an. Und auch das Medieninteresse war eher spärlich. Die Fußball-Woche ging bereits vor Abschluss des WM-Finales in Druck und prognostizierte: „Man kann voraussagen, dass es vor etwa 100.000 Zuschauern einen der üblichen Kämpfe zwischen Uruguay und Argentinien gegeben hat, der 1:0 oder 2:1 oder unentschieden ausgegangen ist.“ Tatsächlich gewann WM-Gastgeber Uruguay mit einem deutlichen 4:2.

1934 -Deutschland, die „Hitler-Mannschaft“

Während 1934 die zweite Fußball-WM stattfand, festigten die Nationalsozialisten ihre Macht in Deutschland. Deutschlands erste WM-Teilnahme löste international dementsprechend keine Begeisterung aus. Die Fußball-Woche nahm eine „teilweise feindselig kalte Einstellung unserer tapferen Mannschaft gegenüber“ wahr. Das Publikum mochte die „Hitler-Mannschaft“ nicht, so der DFB.

Auch im eigenen Trainingslager hatten es die Spieler nicht leicht: Den deutschen Spielern war nur ein Glas Orangensaft am Tag erlaubt, um sich so besser auf die Hitze vorzubereiten. Wer so wenig trinkt, der kann eigentlich keine WM gewinnen. Nicht aber das Glas O-Saft, nicht die schlechte Leistung des gesamten Teams, sondern alleine Torwart Willibald Kreß soll für die Niederlange der Deutschen im Halbfinale in Rom verantwortlich sein; meinte zumindest der kicker: „Kreß hat uns dieses Spiel verloren. Dieser Satz liest sich ohne Zweifel hart, aber wir haben gar keine Möglichkeit, irgendeinen Grund für Milde zu finden.“ Immerhin sollte Deutschland das Spiel um Platz drei gewinnen; natürlich mit einem anderen Torwart (Hans Jakob).

1954 – „Das Wunder von Bern“

Heute verdienen Profi-Fußballer Millionen; Top-Star Cristiano Ronaldo würde für weniger Geld wahrscheinlich nicht mal mit dem Zeh wackeln. 1954 war das noch anders. Die deutschen Nationalspieler mussten für die WM sogar unbezahlten Urlaub einreichen und einen Verdienstausfall in Kauf nehmen. Immerhin erhielten die Spieler zehn Mark Tagesgeld (umgerechnet etwa 5 Euro).

Reine Fußball-Leidenschaft sollte die Nationalelf also antreiben - und die Schuhe von Adidas-Gründer Adolf Dassler. Seine Fußballschuhe mit Schraubstollen sollen den Deutschen im nassen Rasen einen deutlichen Vorteil verschafft haben. Auch wenn sie barfuß wahrscheinlich nicht gewonnen hätten; sicher waren nicht nur Adi Dasslers Schuhe verantwortlich für das „Wunder von Bern“, dem 3:2-Sieg der Deutschen im WM-Endspiel gegen Ungarn.

Deutschland feierte seine Nationalelf und das vier Jahre lang, so empfahl es eben auch Kommentator Herbert Zimmermann: „Vier Jahre lang wird Deutschland den Titel Weltmeister tragen und wenn in diesen vier Jahren die deutsche Elf einmal nicht nach Wunsch spielen sollte, niemand vergesse die Regenschlacht von Bern, den Triumph der deutschen Mannschaft und ihres Bundestrainers Sepp Herberger.“ 

1974 – Heimsieg: Deutschland gewinnt 2:1 gegen die Niederlande

1974 sollte die erste WM in Deutschland stattfinden: Hochmoderne Stadien wurden errichtet, fast 100 Länder bewarben sich für die Teilnahme und alle Spiele wurden zum ersten Mal im Farbfernsehen übertragen.

Das Jahr 1974 war nicht nur Deutschlands Gastgeberpremiere, sondern auch die des neuen WM-Pokals. Selbstlos und bescheiden wie die Non-Profit-Organisation Fifa so ist, bestand die Trophäe aus 18-karätigem Gold und sollte den Namen „Fifa World Cup“ tragen. Franz Beckenbauer war der erste Deutsche, der diesen Pokal, nach dem 2:1 Finalsieg gegen die Niederlande, in die Hände nehmen durfte. Das Siegtor schoss damals Gerd Müller; es war sein 14. WM- und gleichzeitig letztes Länderspieltor.

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1974 fand übrigens auch die wohl einfachste WM-Qualifikation statt. Chile spielte gegen die UdSSR und das nur wenige Minuten. Ohne Gegentor konnte die Elf aufs Tor schießen; denn die Russen traten nicht an. „Man wollte nicht in einem Station spielen, in dem das Militärregime von General Pinochet Oppositionelle folterte.“, berichtet der DFB. So durfte Chile mit einem 1:0 an der Fußball-Weltmeisterschaft teilnehmen.

1990 – „Der Triumph von Rom“

Zum dritten Mal in Folge standen die Deutschen 1990 im Finale. Die WM zuvor sollte ihnen der Titel verwehrt bleiben; mit einem 2:3 verloren sie gegen den Favoriten Argentinien. Jetzt bekam Deutschland erneut die Chance, sich gegen die Südamerikaner zu beweisen und hatte dabei gleich zwei Nationen hinter sich. Die deutschen Spieler waren nämlich auch im Gastgeberland Italien sehr beliebt. Fünf deutsche Spieler wohnten bereits vor der WM in Italien: Völler, Matthäus, Brehme und Klinsmann spielten für Inter Mailand und Berthold für AS Rom. Mit deutschen und italienischen Fans im Rücken haben die Deutschen am 8. Juli 1990 ihren dritten WM-Titel klar gewonnen.

Eine Fußball-WM mit nur 13 Teams, ein Torwart, der bei der WM-Anreise 14 Kilo zugenommen hat und ein Hund der die gestohlene WM-Trophäe findet - in unserer Infografik lesen Sie weitere Geschichten, Fakten und unnützes Wissen zur WM.  

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