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15. November 2023: Ein Mann nimmt an einem Strand von Rio de Janeiro eine Dusche.

© IMAGO/Xinhua

Gefühlte Temperatur von 58 Grad: Brasilien leidet unter Extremhitze – Lage als sehr gefährlich eingestuft

Die Hitzewelle steht nach Experteneinschätzung im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Zuvor erlebten viele Länder in Südamerika den wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen.

Bereits vor Beginn des Sommers auf der Südhalbkugel leiden weite Teile Brasiliens unter einer heftigen Hitzewelle. In der Millionenmetropole Rio de Janeiro stieg die gefühlte Temperatur am Dienstag auf 58,5 Grad, wie die staatliche Nachrichtenagentur Agencia Brasil berichtete.

Auch in anderen Regionen, vor allem im Zentrum und Süden des Landes, wurden Temperaturen von deutlich über 40 Grad gemessen.

Lage als sehr gefährlich eingestuft

Das Nationale Meteorologische Institut stufte die Lage in 15 Bundesstaaten und dem Bundesbezirk rund um die Hauptstadt Brasília als sehr gefährlich ein. Es bestehe die Gefahr von Dehydrierung, Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufproblemen.

Die gefühlte Temperatur beschreibt das Temperaturempfinden eines Menschen, das neben der eigentlichen Lufttemperatur etwa auch von der Luftfeuchtigkeit und dem Wind abhängt.

Die aktuelle Hitzewelle steht nach Einschätzung von Experten im Zusammenhang mit dem Wetterphänomen El Niño und der globalen Erwärmung.

„Eine Hitzewelle im Frühjahr ist nicht ungewöhnlich. Aber in den letzten Monaten gab es bereits vier Hitzewellen, ohne dass wir schon das Ende der Saison erreicht haben. Die globale Erwärmung hat die Wellen intensiver und häufiger werden lassen“, sagte der Klimatologe José Marengo vom Forschungsinstitut Cemaden dem Nachrichtenportal G1.

Bereits im August und September erlebte Südamerika extreme Temperaturen, zuvor gab es in vielen Ländern der Region den wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen.

Der EU-Klimawandeldienst Copernicus geht davon aus, dass 2023 das wärmste Jahr seit 125.000 Jahren wird. Der vergangene Oktober war nach Angaben von Copernicus der heißeste weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es war im Durchschnitt 1,7 Grad wärmer als geschätzt vor Beginn der Industrialisierung.

Der Gehalt an Treibhausgasen in der Erdatmosphäre steigt unterdessen immer weiter. „Trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaftsgemeinde, trotz Tausender Berichtsseiten und Dutzenden von Klimakonferenzen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung“, sagte Petteri Taalas, Chef der Weltwetterorganisation, am Mittwoch. (dpa/Tsp)

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