zum Hauptinhalt
Brian Dorsey wurde wegen zweifachen Mordes in Missouri per Giftspritze hingerichtet.

© AFP/JEREMY WEIS

Fünfte vollstreckte US-Todesstrafe in diesem Jahr: Missouri richtet Doppelmörder per Giftspritze hin

Seit 17 Jahren saß Brian Dorsey in Haft. Bei seinem Gnadengesuch wurde er von katholischen Bischöfen und Dutzenden Justizvollzugsbeamten unterstützt. Dennoch wurde sein Todesurteil nun vollstreckt.

Ein verurteilter Mörder ist im US-Bundesstaat Missouri hingerichtet worden. Der 52-jährige Brian Dorsey wurde am Dienstagabend (Ortszeit) per Giftspritze im Gefängnis in Bonne Terre getötet, wie US-Medien unter Berufung auf die zuständige Behörde berichteten.

Der Mann wurde wegen des Mordes an seiner Cousine und deren Ehemann im Jahr 2006 zum Tode verurteilt. Juristische Anstrengungen seiner Anwälte, die Hinrichtung per Gerichtsbeschluss aussetzen zu lassen, waren gescheitert.

Dorsey hatte sich schuldig bekannt, seine damals 25-jährige Cousine und deren 28-jährigen Ehemann in ihrem Haus in New Bloomfield in Missouri mit einer Schrotflinte erschossen zu haben.

Sie hatten ihn eine Nacht bei sich aufgenommen, um ihn vor Drogendealern zu schützen, die von Dorsey Schulden eintreiben wollten. Zur Zeit des Mordes befand sich auch die vierjährige Tochter des Paares in dem Haus.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

In einer Petition an den Obersten Gerichtshof der USA hatten Dorseys Anwälte um eine Aussetzung des Todesurteils gebeten. Ihr Mandant habe die Tat während einer durch Drogen verursachten Psychose begangen und sei durch den jahrelangen Aufenthalt im Todestrakt „vollständig rehabilitiert“.

Zu den Unterstützern eines Gnadengesuchs gehörten katholische Bischöfe aus Missouri sowie 70 Justizvollzugsbeamte aus dem Gefängnis, in dem Dorsey seit 17 Jahren inhaftiert war.

Auch ein ehemaliger Richter am Obersten Gerichtshof von Missouri, mehrere republikanische Abgeordnete und fünf der Geschworenen, die für Dorseys Todesurteil gestimmt hatten, hatten sich für seine Begnadigung eingesetzt.

Fünfte vollstreckte US-Todesstrafe in diesem Jahr

Dorseys Fall ist dem Informationszentrum für Todesstrafe zufolge bereits die fünfte Todesstrafe in diesem Jahr in den USA. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 25.

Dieses Jahr wurden in den Bundesstaaten Georgia, Oklahoma und Texas zum Tode verurteilte Häftlinge ebenfalls per Giftspritze hingerichtet. Mehr als 2300 zum Tode verurteilte Straftäter sitzen derzeit im Todestrakt, einige von ihnen schon seit Jahrzehnten.

Im Januar wurde in Alabama erstmals ein zum Tode verurteilter Mensch mittels einer neuen Stickstoff-Methode getötet. Bei der Prozedur bekommt eine Person über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt – die Folge ist der Tod durch Sauerstoffmangel. Menschenrechtsexperten hatten Alarm geschlagen. Bislang haben 23 der 50 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. (dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false