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Der französische Schauspieler Gerard Depardieu.

© picture alliance/dpa

Disziplinarverfahren gegen Schauspielstar : Depardieu droht Entzug von Frankreichs höchstem Orden

Der französische Schauspieler hat sich in einer Reportage frauenfeindlich geäußert. Das Kultusministerium will nun prüfen, ob ihm die höchste Auszeichnung des Landes aberkannt werden soll.

Gérard Depardieu droht der Verlust des Ehrenlegion-Verdienstordens, Frankreichs höchster Auszeichnung. Gegen ihn sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, sagte Kulturministerin Rima Abdul-Malak im Fernsehsender „France 5“ am Freitag.

Ein Rat des Ordens werde zusammentreten, um zu entscheiden, ob Depardieu die Auszeichnung aberkannt werden soll, erklärte sie. Depardieu wurde der Orden 1996 verliehen.

Als „ekelhaft“ hatte die Kulturministerin am Freitag die Äußerungen des Schauspielers in der Anfang Dezember ausgestrahlten Fernsehreportage über seine Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 bezeichnet. Darin gibt er immer wieder frauenfeindliche und fragwürdige Kommentare von sich. In einer Szene, die ihn auf einem Gestüt zeigt, meinte er, dass Frauen gerne reiten würden, weil ihre Klitoris am Sattel reibe. Sie seien große Schlampen, fuhr er fort.

Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung läuft gegen Depardieu seit 2020 bereits ein Ermittlungsverfahren. Seit Mitte September soll eine weitere Klage gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs laufen. Der Vorfall soll sich 2007 ereignet haben.

Mehrere Frauen werfen dem preisgekrönten Darsteller, der in über 200 Filmen spielte, unter anderem sexuelle Gewalt vor. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig. (dpa)

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