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Bus in Flammen. Ein Reisender nahm das Foto von der Gegenfahrbahn auf.

© dpa

Busunglück: Bus in Flammen - deutsche Ärzte in China verunglückt

Eine Reisegruppe aus dem Allgäu wollte sich in China über Traditionelle Chinesische Medizin informieren. Die Reise endete in einem Desaster. Der Bus, der sie vom Flughafen abholte, fuhr auf einen Lastwagen auf und brannte aus. Sechs Menschen wurden getötet.

Peking - Es sind schauerliche Bilder, die ein Reisender auf der Schnellstraße zwischen Peking und Tianjin aufgenommen und ins Internet gestellt hat. Auf der gegenüberliegenden Fahrbahn steht ein brennender Reisebus, dessen Vorderseite vollkommen zerstört ist. Nur auf der Rückseite ist die Bemalung noch zu erkennen, doch der Fahrgastraum brennt lichterloh. Einige Fotos später ist nur noch ein verkohltes Wrack übrig geblieben. Die Bilder dokumentieren eine Tragödie, die eine Reisegruppe von 19 Medizinern aus Bayern und ihre Angehörige in China ereilt hat. Es sollte eine zehntägige Kultur- und Medizinreise zum Thema Traditionelle Chinesische Medizin werden. Fünf von ihnen sowie der chinesische Busfahrer starben, berichtete die Agentur Xinhua.

14 Verletzte, darunter zwölf Deutsche, mussten in Krankenhäusern in der südöstlich von Peking gelegenen Millionenstadt Tianjin behandelt werden. Zwölf von ihnen stammen aus der deutschen Reisegruppe. „Ihr Zustand ist stabil“, sagte ein Arzt, der nur seinen Nachnamen Zhang angab, „die meisten haben Verbrennungen, Brüche oder Quetschungen erlitten – allerdings sind drei von ihnen auf der Intensivstation“. Die Schwerverletzten seien allesamt Deutsche, die im Städtischen Volkskrankenhaus und im Krankenhaus Nummer eins behandelt werden. Die Reisegruppe war am Montag gegen 6 Uhr morgens auf dem Pekinger Capital Airport angekommen und sofort mit dem Bus nach Tianjin weitergereist. Sie sollte dort am Nachmittag das First Hospital besuchen, das der Tianjin-Universität für Traditionelle Chinesische Medizin angegliedert ist.

Video: Fünf Deutsche sterben bei Unfall in China

Doch gegen 8 Uhr 30 fuhr ihr Bus in der Nähe von Tianjin auf einen mit einem Container beladenen Lastwagen auf. Augenzeugen sahen Menschen aus dem brennenden Bus flüchten. In Tianjin sollte eigentlich Fu Dechao, der Übersetzter der Tianjin-Universität, die Reisegruppe in Empfang nehmen. Doch als er den chinesischen Tourführer gegen 8 Uhr 30 anrief, um ihren Aufenthaltsort zu erfahren, erfuhr er, dass etwas Schlimmes passiert ist. „Ich bin deshalb zum Krankenhaus geeilt, um zwischen den Patienten und den Ärzten übersetzen zu können“, sagte Fu Dechao Xinhua. Nach seinen Angaben seien die verletzten Reisenden mittleren Alters. „Der Zustand der meisten ist stabil, aber sie sind offenkundig verängstigt.“ Auch Mitarbeiter der Deutschen Botschaft in Peking eilten in das 150 Kilometer entfernte Tianjin. Der Deutsche Botschafter Michael Schäfer kümmerte sich ebenfalls um die Opfer.

Die genaue Ursache des Unfalls war am Montag noch nicht bekannt. China hat am Wochenende eine Rekordzahl an Reisenden auf den Autobahnen erlebt, allein am Sonntag summierte sich ihre Zahl auf 85 Millionen Menschen, wie das Transportministerium berichtete. Ursache sind die achttägigen Ferien rund um den Nationalfeiertag am 1. Oktober. Benedikt Voigt

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