zum Hauptinhalt

England: Bombenanschlag: Mutmaßlicher Täter zum Islam konvertiert

Am Donnerstag ist mitten am Tag in einem englischen Restaurant eine Bombe hochgegangen. Neue Ermittlungsergebnisse lassen darauf schließen, dass es sich dabei um einen islamistischen Anschlag handelte.

Nach der Bombenexplosion in einem Einkaufszentrum der südwestenglischen Stadt Exeter haben sich die Hinweise auf einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund verdichtet. Die Polizei befragte am Freitag einen zum Islam konvertierten Mann, der am Donnerstag nach der Tat festgenommen wurde. Bei dem mutmaßlichen Anschlag in einem Restaurant hatte der 22-Jährige eine Nagelbombe bei sich, wie die britische Nachrichtenagentur Press Association (PA) unter Berufung auf Polizeikreise berichtete.

Der 22-jährige Nicky Reilly war direkt nach der Explosion am Donnerstag festgenommen worden. Er hatte sich bei der Detonation Augenverletzungen und Verbrennungen im Gesicht zugezogen und stand im Krankenhaus unter Bewachung. Laut Polizei soll er psychisch krank sein. Der Sprengstoff war zur Mittagszeit in einem Restaurant hochgegangen. Außer dem mutmaßlichen Täter wurde niemand verletzt.

Nach Polizeiangaben wurden in der Nähe des Restaurants noch zwei weitere Sprengsätze gefunden. Die Bombe, die R. bei sich trug und die nur teilweise explodierte, bestand laut PA aus Natriumhydroxid, Kerosin, Alufolie und Nägeln. Der 22-Jährige wird verdächtigt, mit regional einschlägig bekannten Extremisten in Kontakt zu stehen. Den Angaben zufolge soll der Verdächtige vor der Tat eine SMS erhalten haben, deren Inhalt auf einen Selbstmordanschlag hindeutet.

Nachbar berichtet von Übertritt zum islamischen Glauben

Im Zusammenhang mit der Tat wurde am Freitagnachmittag im benachbarten Plymouth ein Mann festgenommen. Außerdem durchsuchte die Polizei die Wohnung, in der R. mit seiner Mutter lebte. Eine offizielle Anklage gegen ihn gab es zunächst jedoch nicht.

Ein Nachbar Reillys bestätigte, dass dieser vor Jahren den Namen Mohammad Rasheed angenommen hat und gab an, dass er ihm wie "gehirngewaschen" vorkam. Einmal war er in der Wohnung des eher verschlossenen jungen Mannes und sah auf dessen Computer-Bildschirmschoner ein Foto der brennenden Türme des World Trade Centers in New York.

Nach der Bombenexplosion am Donnerstag war das Stadtzentrum von Exeter teilweise evakuiert worden. Die rund 15 Gäste des Restaurants blieben unverletzt. Sprengstoffexperten und Spürhunde untersuchten den Explosionsort. (ut/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false