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Eine Tatort im Township von Soweto in Südafrika

© Shiraaz Mohamed/AP/dpa

21 Jugendliche starben bei Barbesuch in Südafrika: Besitzer sollen Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt haben – drei Festnahmen

Rund zweieinhalb Wochen nach dem mysteriösen Tod von 21 Jugendlichen in einer Bar in Südafrika sind drei Menschen festgenommen worden.

Dem 52-jährigen Barbesitzer und zwei seiner Angestellten im Alter von 33 und 34 Jahren werde vorgeworfen, illegal Alkohol an Minderjährige verkauft zu haben, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Der Barbesitzer muss am 19. August vor Gericht erscheinen, gegen die beiden Angestellten wurde eine Geldstrafe von umgerechnet 120 Euro verhängt.

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Die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren waren Ende Juni unter mysteriösen Umständen in der informell betriebenen "Enyobeni Tavern" in einem Township von East London ums Leben gekommen. In dem Lokal wurden 17 Leichen gefunden, vier weitere Jugendliche starben später im Krankenhaus.

Todesopfer wiesen keine sichtbaren Verletzungen auf

In der Bar hatten viele Schüler das Ende des Schuljahres gefeiert. Die Todesopfer wiesen keine sichtbaren Verletzungen auf. Eine Massenpanik wurde daher ausgeschlossen. Auch durch eine Autopsie konnte die Todesursache bislang nicht geklärt werden.

Überlebende berichteten von einem beißenden Geruch in der Bar. Zeugenaussagen legten außerdem die Vermutung einer Vergiftung nahe. Die Ermittlungen seien nach wie vor "im Gange", sagte die Polizeichefin der Provinz Ostkap, Nomthetheleli Mene.

In den Townships südafrikanischer Großstädte werden zahlreiche informelle Kneipen - sogenannte "Shebeens" oder Tavernen - betrieben, die offiziell erlaubt oder zumindest geduldet sind. Über 18-Jährigen ist der Alkoholkonsum dort gestattet. Zum Teil befinden sich die Tavernen jedoch in Privathäusern, wo Sicherheitsvorschriften und das Mindestalter für den Alkoholkonsum nicht immer durchgesetzt werden. (AFP)

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