zum Hauptinhalt
Ein Räumfahrzeug des Winterdienstes ist zwischen Langenenslingen und Friedingen auf der Schwäbischen Alb im Einsatz.

© picture alliance/dpa

„Ausgewachsene Unwetterlage“: Deutscher Wetterdienst warnt vor Eisregen und starken Schneefällen

An Bäumen und Oberleitungen könne sich ein „extremer Eisansatz“ bilden, warnen Meteorologen. Ab Mittwoch sollen die Schneemengen in ganz Deutschland stark zunehmen.

Zur Wochenmitte müssen sich die Menschen in großen Teilen Deutschlands auf Schnee, Eis und Glätte einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach warnte für Mittwoch vor einer „ausgewachsenen Unwetterlage“.

In der Mitte Deutschlands kommt es demnach zu starkem Schneefall. Südlich angrenzend fällt „länger andauernder und kräftiger gefrierender Regen.“ Der DWD warnte davor, dass die Unwetterlage „großräumige Auswirkungen im Straßen- und Schienenverkehr“ haben werde.

Unwetter und Schnee: Welche Regionen sind besonders betroffen?

In weiten Teilen Hessens sollen 15 bis 30 Zentimeter Schnee in 12 bis 24 Stunden fallen, höhere Mengen nicht ausgeschlossen. Auch nördlich des Mains gibt es anhaltende und teils kräftige Schneefälle.

Bis in die Abendstunden des Mittwochs fällt vor allem entlang und südlich von Main und Mosel gefrierender Regen, verbreitet bildet sich Glatteis. Der DWD warnt vor „extremem Eisansatz an Gegenständen, Bäumen und Oberleitungen sowie erhöhter Eisbruchgefahr“. Tiefstwerte liegen zwischen plus 6 Grad am Hochrhein und minus 6 Grad im Norden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bis zu 15 Zentimeter Neuschnee am Donnerstag

In der Nacht auf Donnerstag geht vom Main aus in Richtung Süden der Niederschlag in Schnee über. Von Rheinland-Pfalz und Südhessen bis nach Thüringen und Sachsen fallen 5 bis 10, örtlich bis zu 15 Zentimeter Neuschnee. Im Tagesverlauf fällt in der Südosthälfte weiter Schnee, in tieferen Lagen anfangs Regen, später auch dort Schnee.

Sonst gibt es einzelne Schneeschauer, dazwischen Auflockerungen. Die Temperaturen liegen zwischen 0 und 4 Grad, im Südwesten steigen sie bis zum Mittag auf bis zu 9 Grad. Dazu weht schwacher bis mäßiger, im Süden auffrischender Wind.

Auf der A2 bei Wollin kam ein Kleintransporter nach starken Schneefällen von der Fahrbahn ab.

© picture alliance/dpa/Meeting-Point-Brandenburg

Ab Freitag weitere Schneefälle erwartet

Für Freitagnacht sagte der DWD an den Alpen weitere Schneefälle voraus, in Nordseenähe kräftige Schneeschauer und kurze Gewitter. Am Freitag soll es an der gesamten Küste weitere Schneeschauer geben, teils mit mehr als 10 Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit. Teilweise treten Gewitter auf.

Ansonsten herrscht ein Mix aus Sonne und Wolken und trockener Witterung. Die Temperaturen liegen bei 0 bis 4 Grad. In der Nacht zum Samstag können an der Küste und im östlichen Mittelgebirgsraum noch Schneeschauer auftreten, sonst ist es oft klar. Es kühlt ab auf minus 2 bis minus 8 Grad, im Bergland bis unter minus 10 Grad.

Ein Fahrradfahrer fährt am 16. Januar 2024 auf einer verschneiten Straße in Hamburg.

© picture alliance/dpa

Frankfurter Flughafen erwartet schneebedingte Ausfälle

Wegen des angekündigten starken Schneefalls und Eisregens erwartet der Frankfurter Flughafen zahlreiche Flugausfälle. Den ganzen Mittwoch (17. Januar) und auch noch am Donnerstag könne nur ein stark eingeschränkter Flugverkehr stattfinden, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Dienstag mit.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Passagiere sollten sich über ihre Flüge informieren und bei Streichungen nicht zum Flughafen kommen. Für Mittwoch sind am größten deutschen Flughafen rund 1030 Flugbewegungen geplant. Die Airlines streichen bei Unwetterwarnungen für gewöhnlich schon am Vortag ihr Programm zusammen.

Dass derart starke Schneefälle sich als gefährlich für den Flugverkehr erweisen können, zeigt ein tragischer Vorfall aus dem Jahr 2013. Bei einer Großübung der Bundespolizei direkt neben dem Berliner Olympiastadion verunglückten zwei Hubschrauber mit mehreren Dutzend Beamten an Bord, weil bei der Landung ungeheure Schneemassen aufgewirbelt wurden. Ein Pilot starb, vier Polizisten wurden schwer verletzt, mehrere weitere leicht.

Ein Untersuchungsbericht kam später zu dem Schluss, dass der Landevorgang der beiden Helikopter unter sogenannten „Whiteout“-Bedingungen stattfand. Dabei handelt es sich um ein meteorologisches Phänomen, bei dem die Sicht des Betrachters durch starke Schneefälle und wegen der Helligkeit derart stark eingeschränkt ist, dass kein Horizont mehr sichtbar ist.

Zahlreiche Unfälle wegen Glatteis

Bereits am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag hatten eisige Temperaturen rund um den Gefrierpunkt bundesweit vermehrt zu Glätteunfällen geführt. Im sächsischen Oderwitz im Landkreis Görlitz kam am Montagabend etwa ein 28-Jähriger mit seinem Auto von der Fahrbahn ab und kollidierte mit zwei Bäumen. Laut Polizei starb er noch an der Unfallstelle.

Auch in Berlin und Brandenburg haben Schnee und Glätte den Autofahrern im morgendlichen Berufsverkehr zu schaffen gemacht. Am Dienstagmorgen kam es in vielen Regionen Brandenburgs zu Verkehrsunfällen. Die Polizeidirektion West berichtete von knapp 60 Karambolagen seit 5.00 Uhr morgens. Es habe auch Verletzte gegeben. Die Polizeidirektion für den Süden Brandenburgs registrierte ab Mitternacht bis zum Dienstagmorgen fast 40 Unfälle.

In Schleswig-Holstein bemerkte man ebenfalls einen deutlichen Anstieg an Glätteunfällen in der Nacht, wie eine Sprecherin mitteilte. So gab es etwa auf der A1 oder der A7 im Norden mehrere Autounfälle in Verbindung mit dem Wetter.

Auch in Sachsen-Anhalt und im Oberbayrischen Kreis gab es zu Beginn der Nacht bereits mehrere Verkehrsunfälle. Meistens gingen diese laut Sprechern der Polizei jedoch glimpflich ohne Verletzte und nur mit Sachschäden aus. (dpa, Tsp.)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false