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Flughafenmitarbeiter räumen Schnee und Eis vom Vorfeld zwischen den Flugzeugen.

© dpa/Matthias Schrader

Update

Auf die Schneemassen folgt Eisregen: 650 Flüge in München gestrichen, Zugverkehr weiter eingeschränkt

Auch am Dienstag sorgen Schnee und Glätte für Probleme. 650 Flüge wurden in München gestrichen, seit Mittag ist der Flughafen wieder in Betrieb. Bayerns Regierung will das Bahn-Chaos aufklären.

| Update:

Der Münchner Flughafen hat am Dienstag nach einer wetterbedingten Unterbrechung seinen Betrieb wieder aufgenommen. Dies teilte ein Sprecher mit. Wegen eines angekündigten Eisregens hatte es seit Betriebsbeginn um 6 Uhr keine Starts und Landungen gegeben, wie der Flughafen bereits am Montagabend angekündigt hatte. 

Das Bahn-Chaos nach den schweren Schneefällen in Bayern soll nach Ansicht der bayerischen Staatsregierung nachträglich aufgearbeitet werden. Die erheblichen Auswirkungen auf den Zug- und Flugverkehr seien allen bekannt.

„Das wird man sicherlich im Nachgang dann auch in Ruhe analysieren müssen, weshalb es gerade im Bereich des Zugverkehrs doch solche erheblichen Schwierigkeiten gegeben hat“, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Die Katastrophen-Schutzbehörden seien allesamt frühzeitig vor dem Wintereinbruch aktiviert worden.

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650 Flüge wurden am Dienstag gestrichen

Die Lufthansa rechnet derweil noch weit über Dienstag hinaus mit Einschränkungen im Flugverkehr in München. Wegen des Winterwetters sind nach Angaben des Münchner Flughafens am Dienstag 650 Flüge gestrichen worden. „Wir gehen davon aus, dass das Gröbste durch ist“, sagte ein Sprecher des Airports nach der zeitweisen Einstellung des Flugverkehrs wegen Gefahr durch gefrierenden Regen.

Wir gehen davon aus, dass das Gröbste durch ist.

Flughafen-Sprecher

„Bis sich die Lage stabilisiert, wird es aber sicher noch ein bisschen dauern.“ Auch am Mittwoch sei zwar wieder mit Annullierungen zu rechnen. Eine erneute komplette Einstellung des Flugverkehrs sei aber wegen voraussichtlich geringer Eisregen-Gefahr unwahrscheinlich.

Auch der BER ist von den Einschränkungen betroffen. Für Dienstag wurden alle elf Flüge vom Flughafen Berlin-Brandenburg nach München gestrichen. Auch die zwölf geplanten Landungen von Flügen aus München fallen demnach aus.

Kunden mit gebuchten Tickets von oder nach München hätten die Möglichkeit, ihr Ticket kostenfrei zu stornieren. Das gelte für Tickets mit Reisetag bis zum 9. Dezember. Am Flughafen München war am Montag mehr als die Hälfte der Flüge ausgefallen.

Zahlreiche Bahnpassagiere warten in Dachau auf einen der wenigen Züge, die bei den aktuellen Wetterbedingungen in Richtung München fahren.

© dpa/Frederick Mersi

Auswirkungen auf den Bahnverkehr weiter spürbar

Von der Deutschen Bahn (DB) hieß es, die Auswirkungen auf den Bahnverkehr würden auch die nächsten Tage weiter spürbar sein. Reisende wurden aufgerufen, nicht notwendige Fahrten auf die Zeit ab dem 6. Dezember zu verschieben. Am Flughafen München war am Montag mehr als die Hälfte der Flüge ausgefallen. Auch dort hieß es: „Wir rechnen mit Beeinträchtigungen bis Mitte der Woche.“

Im Laufe des Dienstags sollen immerhin wieder erste Fernzüge von München in Richtung Österreich fahren. Man plane zunächst mit „sehr wenigen Zügen“ auf den Routen nach Salzburg und Kufstein, teilte eine Bahn-Sprecherin am Dienstag mit.

Verbesserungen erwarte das Unternehmen im Laufe des Tages auch bei den Zugverbindungen zwischen der bayerischen Landeshauptstadt, Stuttgart und Nürnberg. Auch im Regionalverkehr rund um München entspanne sich die Lage langsam. So seien auf mehreren Außenstrecken der S-Bahn im Umland wieder Züge unterwegs.

Autos fahren am Morgen bei Regen und Schneeglätte in Richtung Innenstadt.

© dpa/Jan Woitas

Auf den Straßen lief der Verkehr seit Sonntagnachmittag wieder. Vor allem auf Nebenstraßen lag aber viel Schnee, die Schneemassen an den Straßenrändern machten ein Ausweichen oft schwierig.

Auf spiegelglatter Fahrbahn sind bei einem schweren Verkehrsunfall in Bayern zwei Menschen ums Leben gekommen. Das Auto der beiden Getöteten krachte auf der Autobahn 8 in Fahrtrichtung München in einen Sattelzug, wie die Polizei in Ingolstadt am Dienstag mitteilte. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Fahrers und des Beifahrers feststellen.

Laut den Angaben war die Teerdecke der Fahrbahn wegen der überfrierenden Nässe durch Eisregen während des Unfalls spiegelglatt. Der genaue Unfallhergang sei Gegenstand der Ermittlungen. Die Totalsperrung der A8 in Fahrtrichtung München ab der Anschlussstelle Adelzhausen sollte bis in den Vormittag andauern.

Deutscher Wetterdienst warnt vor Glatteis

Doch auch wenn es etwas milder wird, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in den kommenden Tagen vielerorts weiter vor möglichem Glatteis. „Was die Glätte angeht, sind viele Teile Deutschlands - bis auf den Westen - immer noch in der Gefahrenzone“, sagte ein DWD-Meteorologe in der Nacht zu Dienstag.

Während angekündigter Niederschlag aus einem Tief vor allem im Norden und Osten aufgrund der noch kalten Temperaturen als Schnee falle, könne es in Bayern und Teilen Mitteldeutschlands auch gefrierenden Regen geben. (dpa)

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