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Das Modell eines Kampfroboters vom Hersteller Kalaschnikow.

© dpa/Pavel Golovkin

UNO-Konferenz: Amnesty International fordert Verbot von Killerrobotern

In Genf verhandeln Abrüstungsexperten über Schranken für den Einsatz vollautomatischer Kampfmaschinen. Amnesty International verlangt unterdessen ein Verbot.

Unmittelbar vor einer neuen UN-Verhandlungsrunde zu autonomen Waffensystemen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ein Verbot von Killerrobotern gefordert. Entscheidungen über Tod und Leben dürften nicht Maschinen überlassen werden, erklärte Amnesty in der Nacht zu Montag. „Killerroboter sind nicht mehr Stoff nur von Science-Fiction“, sagte Amnesty-Mitarbeiterin Rasha Abdul Rahim. Bei Drohnen und automatischen Gewehren, die ihre eigenen Ziele auswählen könnten, habe der technologische Fortschritt bereits das Völkerrecht überholt.

„Wir bewegen uns in eine Zukunft, in der Menschen aus den Entscheidungsprozessen beim Einsatz von Gewalt ausgelöscht sein könnten“, sagte Rahim. Ein Kurswechsel sei aber noch nicht zu spät. Ein Verbot vollautomatischer Waffensysteme könnte Schreckensszenarien verhindern.

Abrüstungsexperten aus mehr als 75 Ländern verhandeln seit Montag in Genf über mögliche Schranken für den Einsatz der so genannten Killerrobotern. Es geht um Kampfmaschinen, die dank künstlicher Intelligenz ohne menschliche Aufsicht Ziele ansteuern und zerstören oder töten können. Sie sind noch nicht im Einsatz, aber wegen der rasanten technologischen Entwicklung verlangen Kritiker dringend international verbindliche Rahmenbedingungen.

Deutschland hat sich für eine Ächtung solcher Waffen ausgesprochen. Weil Vertragsverhandlungen Jahre dauern könnten, haben Deutschland und Frankreich zunächst einen Verhaltenskodex vorgeschlagen, der vorsieht, dass alle Waffen letztlich von Menschen kontrolliert bleiben. So ein Kodex wäre aber nur eine Absichtserklärung, gegen die ohne Sanktionen verstoßen werden könnte. (dpa)

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