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König Charles III. bei der 200. Sovereigns Parade an der Königlichen Militärakademie Sandhurst.

© IMAGO/i Images

113 Millionen Euro Steuergelder: Die meisten Briten wollen nicht für die Krönung von Charles III. zahlen

Die Krönungszeremonie von Charles III. wird aus Steuergeldern finanziert. Eine Mehrheit der Briten findet das unangebracht. Je jünger die Befragten, desto deutlicher die Ablehnung.

Eine knappe Mehrheit der erwachsenen Britinnen und Briten lehnt einer aktuellen Umfrage zufolge ab, dass der Staat für die Krönung von König Charles III. zahlt.

In einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov, die in dieser Woche veröffentlicht wurde, gaben von mehr als 4200 Befragten 51 Prozent an, der Staat solle ihrer Meinung nach nicht die Kosten für das Ereignis tragen. Knapp ein Drittel (32 Prozent) sprach sich hingegen dafür aus, der Rest konnte sich nicht entscheiden.

Bei den jüngeren Briten zwischen 18 und 24 Jahren sind sogar mehr als 60 Prozent dagegen, während sich bei den über 65-Jährigen ein ausgewogeneres Bild zeigt: Etwa 44 Prozent sind gegen die Finanzierung der Krönung durch Steuergelder, 43 Prozent dafür.

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Kostenpunkt für die Krönung: 100 Millionen Pfund

Tatsächlich wird die Krönung von Charles (74) und seiner Frau Camilla (75), die am 6. Mai in der Londoner Westminster Abbey stattfinden soll, von Steuergeld finanziert - die genaue Summe wird jedoch voraussichtlich erst im Nachhinein bekannt.

In London laufen die Vorbereitungen für Charles´Krönung auf Hochtouren: Ein Arbeiter bringt eine große dekorative Krone auf einem Fahnenmast an.

© IMAGO/ZUMA Wire

Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge könnte das Ereignis Schätzungen zufolge 50 bis 100 Millionen Pfund (bis zu 113 Millionen Euro) kosten.

Die Krönung von Queen Elizabeth II. im Jahr 1953 kostete der Nachrichtenagentur PA zufolge 912 000 Pfund (rund 1,03 Millionen Euro). Das würde demnach nach heutigen Maßstäben Kosten von 20,5 Millionen Pfund entsprechen (mehr als 23 Millionen Euro).

Für die „Horse Guards Parade“ am Krönungstag installieren Arbeiten in London Sitze auf einer Tribüne.

© IMAGO/ZUMA Wire

Heilige Kreuzsplitter für König Charles

Für seine Krönung erhält König Charles III. außerdem ein besonderes Präsent von Papst Franziskus.

Der Pontifex schenkt dem britischen Monarchen, dem Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, zwei Splitter des Heiligen Kreuzes, an dem der Bibel zufolge einst Jesus gekreuzigt wurde. Die Reliquien wurden in das Kreuz von Wales eingearbeitet, das bei der Zeremonie am 6. Mai die Krönungsprozession anführen soll.

In das Kreuz von Wales wurden zwei Splitter des Heiligen Kreuzes eingearbeitet, an dem der Bibel zufolge einst Jesus gekreuzigt wurde.

© dpa/Julia Skupny

Der Erzbischof des britischen Landesteils, Andrew John, sollte das Kreuz am Mittwochmorgen (10.00 Uhr MESZ) bei einem Gottesdienst in der nordwalisischen Stadt Llandudno segnen. Anschließend wird es nach London gebracht.

Die Fragmente sind einen Zentimeter beziehungsweise fünf Millimeter klein und haben je die Form eines Kreuzes. Sie sind in ein größeres Silberkreuz hinter einem Rosenkristall-Edelstein eingelassen, sodass sie nur aus der Nähe gesehen werden können.

Der König - der bis zu seiner Thronbesteigung den Titel des Prinzen von Wales trug - hatte das Kreuz der Church of Wales zu deren 100. Geburtstag geschenkt. Er hatte im November 2022 persönlich einen Leopardenkopf als königliches Zeichen darauf angebracht.

Heilige Reliquie soll nach Krönung der Kirche übergeben werden

Nach der Krönung soll das Kreuz in Wales von der Anglikanischen und der Katholischen Kirche genutzt werden. Das Kreuz besteht aus recycelten Silberbarren, die von der Münzprägeanstalt Royal Mint in Südwales zur Verfügung gestellt wurden. Dazu gehören auch ein Schaft aus walisischem Fallholz und ein Ständer aus walisischem Schiefer.

Auf der Rückseite sind Worte aus der letzten Predigt des Heiligen David auf Walisisch eingeprägt: „Byddwch Lawn. Cadwch y ffydd. Gwnewch y Pethau Bychain“ - auf Deutsch: „Sei fröhlich. Behalte den Glauben. Tu die kleinen Dinge.“

Erzbischof John zeigte sich geehrt über die Kreuzgabe. „Sein Design entspricht unserem christlichen Glauben, unserem Erbe, unseren Ressourcen und unserem Engagement für Nachhaltigkeit“, sagte er.

„Wir freuen uns auch, dass sein erster Nutzen sein wird, Ihre Majestäten beim Krönungsgottesdienst in die Westminster Abbey zu führen“, so der Erzbischof.(dpa)

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