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Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Luttach und des italienischen Roten Kreuzes sind am 05.01.2020 an einer Unfallstelle in Ahrntal in Südtirol zu sehen.

© Freiwillige Feuerwehr Luttach/dpa

Update

Sportwagen rast in Menschengruppe in Südtirol: Offenbar betrunkener Fahrer tötet sechs Deutsche

Bei einem Unfall in Südtirol sind sechs deutsche Urlauber gestorben, die meisten kommen aus NRW. Der Fahrer wurde festgenommen, er soll betrunken gewesen sein.

Ein Auto ist in der Nacht in Südtirol in eine Menschengruppe gefahren und hat sechs Urlauber getötet. Die Todesopfer stammen alle aus Deutschland und sind zwischen 20 und 25 Jahre alt, wie die Feuerwehr des Ortes Luttach am Sonntag bestätigte. Ein Polizeisprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, elf Menschen seien verletzt worden, vier davon schwer.

Die meisten Todesopfer des schweren Verkehrsunfalls in Südtirol stammen nach derzeitigen Erkenntnissen aus Nordrhein-Westfalen. Das hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag über Twitter bekannt gegeben. „Dieses schreckliche Unglück macht mich fassungslos und unendlich traurig“, teilte er mit. „Dieser Tag ist ein trauriger Tag für unser ganzes Land.“ Den Opfern und ihren Familien gelte die tiefe Anteilnahme der Landesregierung.

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Der Fahrer des PS-starken Sportwagens war vermutlich betrunken, als er die Touristen tötete. Die Gruppe war in den Skiferien und soll in dem Wintersportort auf dem Heimweg von einem Discobesuch gewesen sein.

Das Auto sei gegen 1.00 Uhr nachts in Luttach im Ahrntal in die Gruppe gefahren. Die Polizei geht von einem Unfall und nicht von einer absichtlichen Tat aus. „Das neue Jahr beginnt mit dieser schrecklichen Tragödie“, sagte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Pressekonferenz in Luttach. „Wir sind alle geschockt.“ Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von der Pressekonferenz, die Gruppe komme aus dem nördlichen Deutschland.

Die Verletzten kamen in Krankenhäuser der Region, eine Frau wurde nach Innsbruck ins Krankenhaus geflogen. Der 27 Jahre alte Autofahrer überlebte. Nach Medienangaben hatte der Einheimische Alkohol im Blut. Er sei festgenommen worden, es werde wegen Tötung im Straßenverkehr ermittelt, berichtete italienische Presse-Agentur Ansa. Die Opfer kamen demnach wohl aus Norddeutschland, woher genau, war zunächst unklar.

Ein Auto ist in Südtirol in eine deutsche Reisegruppe gefahren und hat sechs Menschen tödlich verletzt.

© dpa

Sechs Opfer noch an Unfallort tot

Ein Sprecher der Feuerwehr in Luttach sagte der dpa, die Menschen seien auf der Hauptstraße des Ortes unterwegs gewesen. Vermutlich seien sie ausgegangen. Die Opfer kämen wahrscheinlich aus verschiedenen Regionen in Deutschland. 160 Einsatzkräfte waren vor Ort.

Die Polizei ermittle den Hergang des Unglücks, hieß es beim Landeskommando der Carabinieri. In der Gruppe von Deutschen hätten sich nicht alle untereinander gekannt und nicht alle hätten Dokumente bei sei gehabt, hieß es bei der Polizei. Das Auswärtige Amt äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

Offenbar erwartet den Raser eine hohe Haftstrafe. Der Italienkorrespondent des Nachrichtensenders ntv berichtete am Sonntagvormittag in einer Sendung, dass der Straftatbestand „Tötung im Straßenverkehr“ ins italienischen Strafrecht eingeführt worden sei, das für schwere Fälle Haftstrafen von 12 bis 18 Jahre vorsehe.

Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Luttach ist ein Dorf der Gemeinde Ahrntal, die etwas mehr als 1.000 Einwohner hat. Es liegt in der Nähe von Bruneck. In dem Ort gab es nach dpa-Informationen seit längerem Klagen über Autos, die auf der Hauptstraße rasen. Erst vergangenes Wochenende kamen bei einem Lawinenunglück in Südtirol drei Deutsche ums Leben. (Tsp, dpa)

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