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Karola Wille wird den MDR bis Oktober 2023 führen.

© obs / Foto: Kirsten Nijhof

Mitteldeutscher Rundfunk: Karola Wille bewirbt sich nicht für dritte Amtszeit

Am 31. Oktober 2023 will die Intendantin in den Ruhestand gehen. Sie sieht den MDR als verlässlichen medialen Anker für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Karola Wille, Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), wird sich nicht für eine dritte Amtszeit als Senderchefin bewerben. Im Herbst 2023 soll in ihrem dann 65. Lebensjahr Schluss mit der öffentlich-rechtlichen Aufgabe sein. Die Entscheidung, sich nicht noch einmal zu bewerben, gab sie am Montag vor dem MDR-Rundfunkrat bekannt. Ihr Vertrag wird somit am 31. Oktober 2023 enden. Karola Wille ist nach Gründungsintendant Udo Reiter erst die zweite Senderchefin der Dreiländeranstalt, die 1992 auf Sendung ging.

ARD steht vor immensen Herausforderungen

Wille sagte laut MDR-Mitteilung zu ihrer Entscheidung: „In den nächsten Monaten steht das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem vor immensen Herausforderungen: Die ARD ist auf einem Reformweg, den es weiter konsequent zu beschreiten gilt. Und wir im MDR sind zugleich mitten in einer tiefgreifenden Transformation.“ Diesen und anderen Themen werde sie sich bis zum Ende ihrer Amtszeit weiterhin mit voller Kraft widmen. Im Herbst 2023 werde es dann nach vielen Jahren in Führungsverantwortung beim MDR der Zeitpunkt sein, den Staffelstab zu übergeben.

Nach bislang elf Jahren als Intendantin könne sie sagen, dass sie den MDR mit seinem Leitbild und dem Ziel, ein „MDR für alle“ zu sein, gut aufgestellt sehe, um als politisch und wirtschaftlich unabhängiges Medienhaus heute und in Zukunft ein verlässlicher medialer Anker für die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu sein.

Was Wille außerdem auf ihrer Habenseite verbucht: Der MDR sei heute fest in Mitteldeutschland verankert. Er gelte als die mediale Stimme aus dem Osten und für den Osten Deutschlands. Der MDR sei moderner geworden, vielfältiger und für einen großen Teil der Bevölkerung gesellschaftlich relevant. Zugleich nehme der MDR eine gewichtigere Rolle in der ARD ein und habe mit seinen Programmgenres für mehr Sichtbarkeit Mitteldeutschlands auf der bundesdeutschen Ebene gesorgt. Auch sei mit ARD Kultur ein weiteres Gemeinschaftsangebot der ARD beim MDR gestartet.

Die ARD ist auf einem Reformweg, den es weiter konsequent zu beschreiten gilt.

Karola Wille

Die Intendantin vergaß nicht zu betonen, dass der Erfolg des MDR vor allem das Ergebnis seiner Mitarbeitenden sei. Sie würdigte die große Kreativität, Veränderungsbereitschaft und Innovationsfreude der Mitarbeiterschaft. Auch der Rundfunk- und Verwaltungsrat habe immer wieder Entscheidendes zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Drei-Länder-Anstalt beigetragen.

Die MDR-Gremien äußerten Respekt und Achtung für Willes Ankündigung und würdigten unsisono die Leistung der Intendantin. Nach den Vorgaben des MDR-Staatsvertrag ist es Aufgabe des MDR-Verwaltungsrates, dem MDR-Rundfunkrat einen Personalvorschlag für die Leitung des MDR ab November 2023 zu unterbreiten. Eine Amtsperiode als Intendantin/Intendant beim MDR dauert sechs Jahre.

Und wenn Wille in den Ruhestand wechselt, darf sie sich auf eine ordentliche Summe Geld freuen: Insgesamt 4,6 Millionen Euro hat der MDR für die Pension seiner Intendantin zurückgelegt. Wille bezieht dann bis zu ihrem Lebensende 75 Prozent ihres letzten Gehaltes, aktuell wären dies knapp 19.000 Euro im Monat. Was die in Karl-Marx-Stadt geborene promovierte Juristin wohl mit dem vielen Geld anfangen will?

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