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Streiter für die Demokratie: Michel Friedman.

© dpa/gbrci/Geisler-Fotopress

Tagesspiegel Plus

Michel Friedman im Interview: „Wir haben seit der Gründung der Bundesrepublik verpasst, den Anfängen zu wehren“

Er wuchs im Nachkriegsdeutschland unter Mördern und Mitläufern auf. Auch heute sieht Michel Friedman die Demokratie in Gefahr – durch die AfD und die Gleichgültigkeit vieler. Was ihm dennoch Hoffnung gibt.

Herr Friedman, nach neueren Umfragen ist das Vertrauen der Deutschen in demokratische Institutionen deutlich gesunken. Sie engagieren sich seit Jahrzehnten für die Demokratie. Mit welchen Gefühlen schauen Sie heute auf die Gesellschaft?
Ich bin über den Zustand der Demokratie zusehends besorgt. Über die mangelnde Diskursfähigkeit der Gesellschaft, die fehlende Bereitschaft, für die großen strukturellen Probleme miteinander Lösungen zu suchen anstatt gegeneinander. Über den Umstand, dass weite Bevölkerungsteile die Demokratie, die Freiheit immer weniger wertschätzen und nicht mehr an die Funktionsfähigkeit des Staates glauben. Darüber, dass rechtes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft immer salonfähiger wird.

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