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Die Zahl der Kirchenaustritte in Köln hat im Jahr 2022 ein neues Rekordniveau erreicht (Symbolbild).

© dpa/Roberto Pfeil

Mehr als 20.000 Austritte: So viele Kölner Christen wie noch nie wenden sich von der Kirche ab

Die Zahl der Kirchenaustritte in Köln hat einen neuen Rekord erreicht. Ein Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal im Erzbistum liegt nahe.

Die Zahl der Kirchenaustritte in Köln hat im Jahr 2022 ein neues Rekordniveau erreicht. Insgesamt 20.331 Menschen kehrten in Köln im vergangenen Jahr den christlichen Kirchen den Rücken, wie das Amtsgericht der Domstadt am Donnerstag mitteilte. Demnach blieb die Zahl der Austritte im vierten Quartal weiter auf hohem Niveau – rund 4700 Menschen traten aus den Kirchen aus.

Damit übersteigen die Austrittszahlen auch den bisherigen Rekord des Jahres 2021, als 19.372 Christen austraten. Der nächsthöchste Wert war im Jahr 2019 erfasst worden, als rund zehntausend Kölner Gläubige den Kirchen den Rücken kehrten. In Berlin stiegen die Kirchenaustritte ebenfalls.

Zwischen katholischer und evangelischer Konfession wird bei der statistischen Erfassung der Kirchenaustritte am Amtsgericht Köln nicht unterschieden. Ein Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal im größten katholischen Erzbistum des Landes liegt allerdings nahe.

Die stockende Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln, wegen der Kardinal Rainer Maria Woelki schwer in der Kritik steht, hatte eine Welle von Kirchenaustritten zur Folge. Derzeit ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen den Kardinal wegen einer möglichen Falschaussage über seinen Kenntnisstand im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche. Woelki bestreitet die Vorwürfe. (AFP)

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