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Actionserie: Wenn Beten nicht mehr hilft

RTL wagt eine neue Actionserie – mit einem Mönch, der für den guten Zweck zuschlägt.

Vor ein paar Tagen kündigte RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt an, 20 Stellen im Bereich TV-Fiktion bis zum Jahresende streichen zu müssen. Bereits laufende oder geplante Projekte seien von den Kürzungen nicht betroffen. Gut für die neue Actionserie „Lasko – Die Faust Gottes“, die am Donnerstagabend bei RTL startet, anstelle der Serie „Alarm für Cobra 11“. Die Autobahnkommissare gehen in die Sommerpause. Freunde von explodierenden Autos, Flugzeugen und durch die Luft fliegenden Menschen kommen mit dem Haudrauf-Mönch Lasko aber trotzdem voll auf ihre Kosten, obwohl man sich schon fragt, warum sich RTL drei Jahre Zeit genommen hat, um dem Piloten „Im Auftrag des Vatikan“, der 2006 recht erfolgreich lief, eine siebenteilige Serie folgen zu lassen.

„Die Faust Gottes“ ist als Untertitel ziemlich dick aufgetragen, aber viel besser oder schlechter kann das Privatfernsehen so ein Action-Märchen nicht machen. „Lasko“ ist ein in Deutschland lebender, geheimnisumwitterter Mönch des rein fiktiven christlichen Ordens Pugnus Dei (eben: die Faust Gottes), der sich zum Ziel gesetzt hat, Armen und Hilfsbedürftigen beizustehen. Die werden bei Laskos erstem Einsatz von einer finsteren Geheimloge mitten im Vatikan bedroht, die in illegale Waffengeschäfte verstrickt ist. Der Mönch muss eine Flugzeugbesatzung aus der Hand skrupelloser Killer befreien und läuft dabei Gefahr – entgegen seinem Ethos –, Menschen zu verletzen. Nebenbei hilft Lasko noch seinem trunksüchtigen Freund, Bruder Gladius, und einer BKA-Beamtin (Simone Hanselmann), die das Rätsel um ihren vor Jahren spurlos verschwundenen Vater zu lösen sucht. Mehr Güte geht nicht.

Mehr Box- und Ringsport aber auch nicht. Dass sich das Ganze durchaus mit internationalen Martial-Arts-Filmen vergleichen und – zumindest ohne Werbeunterbrechung – recht spannungsreich weggucken lässt, liegt am Produzenten, der Firma Action Concept um Ex-Stuntman Hermann Joha, der auch „Alarm für Cobra 11“ herstellt. Der junge Mönch Lasko wird gespielt von Mathis Landwehr, 28, der sich seit seinem 13. Lebensjahr mit asiatischer Kampfkunst beschäftigt und mit seinen Martial-Arts-Fähigkeiten auch schon Hollywood beeindruckt haben soll, unter anderem als Stuntman in dem Film „V wie Vendetta“ mit Natalie Portman.

Mit dieser Mischung, hier ein bisschen „Illuminati“ und Dan Brown, dort ein wenig Heimatverbundenheit – gedreht wurde vor allem in Sachsen-Anhalt –, dürfte RTL auf dem quotenträchtigen Platz von „Cobra 11“ einigermaßen unterhaltsam durch den Sommer senden. Verschwörungstheorien gehen ja immer. Und wenn „Lasko“ nicht kommt, hilft eh nur noch Beten. Das gilt auch für die RTL-Fiction-Redaktion.

„Lasko – Die Faust Gottes“, erste Folge, RTL, 20 Uhr 15

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