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Ricarda Lang oder Lars Klingbeil sind "Die Gewählten" - die Politik-Doku in der ARD Mediathek

© SWR

ARD-Doku über die neue Politiker-Generation: Warum Lars Klingbeil ein falsches Trikot im Schrank hat

In der Doku-Reihe „Die Gewählten“ trifft die Generation Z die neue Generation Politiker. An eine kürzlich ausgestrahlte Polit-Doku reicht das aber nicht heran.

Lars Klingbeil kramt im Büroschrank, will Reporterin Miriam Davoudvandi ein Geschenk zeigen. Man duzt sich, „Lars“ und „Miriam“. Da, das Trikot von Borussia Dortmund! Dabei ist er doch „leidenschaftlicher Bayern-Fan“. Was man so als junge Reporterin erfährt, die eine Handvoll Politiker:innen vom Wahlabend im September 2021 an begleitet hat.

Die Beobachter und Beobachteten, so die Ankündigung der achtteiligen Doku-Reihe „Die Gewählten“, stehen für eine Zielgruppe junger Erwachsener, deren Wahrnehmung von Politik durch die Ära Merkel geprägt ist: die der ruhigen Hand, abwartend, verantwortungsbewusst,aber zugleich vor allem reaktiv.

Wie ist das nun mit den Neuen? wollen Miriam Davoudvandi (Podcast „Danke gut!“) Jan Kawelke (Streetphilosophy), beide 29, im Politic-Factual-Format wissen. Nie waren Sondierungsgespräche zur Bildung einer Regierung ja so abgeschottet.

Ob die Geschwindigkeit dann wirkliche Veränderungen bringt...

Darauf eine Transparenz-Offensive für die Generation Z sozusagen, und man kann nicht sagen, dass es den Politikern unangenehm ist, auf Fragen wie die nach Trikot-Geschenken oder Schlafkonsum befragt zu werden.

Ob Klingbeil, Johannes Vogel (FDP), Ricarda Lang (Grüne) Tilman Kuban (Junge Union) oder Markus Frohnmaier (AfD) – viel menschliche Seiten, ja, aber auch viel Kameraliebe, Scheinnähe und Plakatives. Das Format hat nicht die Dichte und Eindringlichkeit wie die Kevin-Kühnert-Doku zuletzt im NDR. Der SPD-Mann taucht ab Folge Vier auf. Die Kühnert-Doku hatte einen Dreh-Zeitraum von drei Jahren, "Die Gewählten" drei Monate.

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Immerhin, Host Jan Kawelke hat die Geschwindigkeit der nächsten Politiker-Generation überrascht. „Nicht nur, mit welchem Tempo, die Akteur*innen über die Flure geschritten sind, sondern vor allem, wie zügig gemeinsame Ideen gefunden wurden, wie schnell es einen Koalitionsvertrag gab.“

Ob die Geschwindigkeit dann wirkliche Veränderungen bringt, müsse sich in den nächsten Wochen und Folgen der „Gewählten“ zeigen.

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