zum Hauptinhalt
Der True-Crime-Thriller "Das Geheimnis des Totenwaldes" mit Silke Bodenbender wurde in der ARD-Mediathek als Sechsteiler angeboten. Er kam auf fast elf Millionen Streamviews.

© NDR/Christiane Pausch

ARD baut Mediathek um: „Viele Programme für Viele“

Die ARD-Mediathek emanzipiert sich zunehmend vom linearen Programm. Vor allem jüngeren Nutzern soll ein attraktives Angebot gemacht werden.

Die ARD bezeichnete die „Top of the Docs“, die Corona-bedingt am Donnerstagabend nur online stattfanden, als Branchentreffen für die deutsche Dokumentarfilmszene. Das ist sicherlich nicht falsch, schließlich werden hier die wichtigsten Dokumentationen und Doku-Dramen im Jahresprogramm der ARD vorgestellt. 2021 zählen dazu die Schwerpunkte zu 20 Jahren 9/11, 60 Jahren Mauerbau und 1700 Jahre Jüdischem Leben in Deutschland. Auch Dokumentarisches zum Bundestagswahlkampf und dem Ende der Kanzlerinnen-Ära Angela Merkel sowie zur Corona-Pandemie ist in Arbeit.

In diesem Jahr dienten die „Top of the Docs“ aber auch dazu, die Macher und Macherinnen innerhalb der ARD auf eine Neuausrichtung der Internet-Mediathek einzuschwören – sowohl für Fiktionales als auch für Dokumentarisches, für die Langform ebenso wie für Serielles.

Mehr Diversität und Vielfalt als einzig möglicher Erfolgsfaktor

An Masse mangelt es der ARD ohnehin nicht, wie Florian Hager als zuständiger Channel Manager für die ARD-Mediathek erläuterte. Netflix bietet in Deutschland 4700 Inhalte an, die ARD-Mediathek umfasst 170 000. Allerdings sei das ARD-Angebot nicht divers und vielfältig genug aufgestellt, überhaupt werde ein eigenständiges Internet-Angebot benötigt.

Noch werden mit der Mediathek dieselben Zielgruppen erreicht wie mit dem linearen Fernsehen. Um neue, jüngere Nutzer hinzuzugewinnen, wird eine Mediatheken-Strategie des „viele Programme für Viele“ mit einem breiter gefächerten Angebot angepeilt. Aus den Communities heraus erzählen, dabei auch die Menschen außerhalb dieser Communities erreichen, sei der Weg dorthin.

Wie erfolgreich die ARD sein kann, zeigen einige Zahlen aus dem Jahr 2020: „Das Geheimnis des Totenwaldes“ kam in der Mediathek als True-Crime-Sechsteiler auf fast elf Millionen Streamviews, sämtliche „Sturm der Liebe“-Folgen erzielten zusammengenommen sogar 134 Millionen Abrufe.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false