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Kim Novak  war vor allem in den 1950ern eine der meistgefragten Schauspielerinnen des US-Kinos.

© picture-alliance/ dpa/Bert_Reisfeld

TV-Porträt von Kim Novak: Hollywoods Rebellin

Bevor Kim Novak für die große Leinwand entdeckt wurde, interessierte sie sich für ganz andere Leinwände. Solche, die mit Pinsel und Palette bearbeitet werden.

Malerin habe sie eigentlich immer werden wollen. Es war purer Zufall, dass es ganz anders kam. Kim Novak, die im vergangenen Februar 90 Jahre alt wurde, wollte seinerzeit, bevor sie in den frühen 1950er Jahren für die Kino-Leinwand entdeckt wurde, vor der Leinwand stehen, mit Pinsel und Palette, und diese bemalen. Dass sie, die als Tochter tschechischer Einwanderer am 13. Februar 1933 in Chicago geboren wurde, einmal als eine der gefragtesten Hollywood-Schauspielerinnen von der Leinwand hinabblicken würde, das stand nicht auf ihrem Lebensplan.

Die neue französische Dokumentation „Kim Novak. Rebellin im Starsystem“ (Arte-Mediathek) von Filmautorin Jessica Menendez zeichnet das bewegte und reiche Leben dieser unangepassten, modernen Frau nach, die früh schon gegen die Normen und Konventionen Hollywoods protestierte, Gagen-Verträge selbst neu aushandelte und irgendwann ihre eigene Produktionsfirma gründete. Nach nur 13 Jahren verließ sie Hollywood, zog an Kaliforniens Südküste, lebt bis heute auf ihrer Ranch – und malt.

Unter den über 25 Filmen Kim Novaks – darunter etwa Otto Premingers „Der Mann mit dem goldenen Arm“ – ragt bis heute einer heraus: Alfred Hitchcocks Psychogramm „Vertigo“ (1958). Hitchcock habe ihr bei der Gestaltung und Anlage der komplexen Doppelrolle der Madeleine/Judy alle Freiheit dieser Welt gelassen, so Kim Novak heute.

„Er ließ zu, dass ich mir meine eigene Interpretation der Figur erarbeite. Soviel Freiheit hatte ich vorher noch nie.“ Ihre Wertschätzung Hitchcocks ist dabei unüberhörbar. Und so mag der sehr schöne Off-Kommentar an dieser Stelle der Dokumentation auch als umso passender erscheinen: „Vertigo“, dieser sehr persönliche Film in beider Filmographie, das sei das gemeinsame Meisterwerk von Alfred Hitchcock und Kim Novak.

„Ich wollte immer ich selbst sein“, sagt Kim Novak heute im Rückblick auf ihr Leben. Sie sagt dies mit großer Zufriedenheit.

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