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Simon Kessler (Heino Ferch) und Silke Broder (Anja Kling) fahren zusammen mit dem Boot raus.

© ZDF und Thomas Leidig

TV-Krimi „Nordolm“: Im Beziehungsdickicht

Im vierten „Nordholm“-Zweiteiler mit Heino Ferch sucht der LKA-Kommissar nach dem Mörder seiner früheren Kollegin.

Der Inhalt des vierten „Nordholm“-Zweiteilers (ZDF, 20.15 Uhr) mit Heino Ferch klingt erst mal nicht sonderlich aufregend: LKA-Kommissar Kessler sucht an der Ostseeküste die beim Segeln verschwundene Freundin und frühere Kollegin Hella. In der Tat verzichtet der Krimi auf all’ jene Zutaten, die meist als vordergründige Spannungsverstärker dienen: Es gibt weder Verfolgungsjagden noch Thrillermomente.

Allein die Musik sorgt im Hintergrund dafür, dass die Intensität durchgehend hoch bleibt. Die Kamera beschränkt sich aufs Beobachten (Buch und Regie: Thomas Berger). Die Handlung besteht größtenteils aus Dialogen, denn Kessler muss ein komplexes Beziehungsdickicht durchdringen, um gleich zwei Fälle zu lösen, weil sich auch noch ein junges Mädchen umgebracht hat.

Dennoch ist der Zweiteiler wie schon seine drei Vorgänger 180 Minuten lang fesselnd, zumal die Rollen mit Stefan Kurt, Leslie Malton, Ulrike C. Tscharre, Hary Prinz sowie als Gast Barbara Auer sehenswert besetzt sind. Bindeglied zwischen den beiden Fällen ist die depressive Mutter (Ann-Kathrin Kramer) des Mädchens. Sie ist Pflegerin in jenem Seniorenheim, in dem auch Hellas vor kurzem verstorbener Vater untergebracht war.

Bei der Durchsicht der Abrechnungen hat die frühere Polizistin offenbar einen Sozialbetrug in großem Stil entdeckt. Gespielt ist das alles formidabel, gerade Leslie Malton versieht ihre Rolle als betrogene Ehefrau mit großer Würde. Den zweiten Teil zeigt das ZDF am Dienstag.

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