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Ihr vorletzter Fall: die Ermittler Brix (Wolfram Koch), und Janneke (Margarita Broich).

© HR/hr

„Tatort“ aus Frankfurt: Wenn Streamen gefährlich wird

Von wegen Weihnachtsfrieden: Am Zweiten Feiertag gibt es mit dem Mord an einer Gamerin „Tatort“-Nachschub. Für die TV-Ermittler Wolfram Koch und Margarita Broich ist es der vorletzte Fall.

Als sie die Tür zum Badezimmer öffnet, steht ihr Sohn zitternd und mit blutbeschmierten Händen am Waschbecken. Wie paralysiert steht er da. Und eigentlich liegt von Beginn an, auch unter diesen ersten Bildern schon, eine ganz eigenartige, seltsame Stimmung. Über weite Strecken ist nicht auszumachen, was es damit auf sich hat, woher dieses latente Unbehagen rührt. Bis kurz vor Schluss dieses 18. und vorletzten Frankfurter „Tatorts“, der den Titel „Kontrollverlust“ (26. 12., ARD, 20.15 Uhr) trägt.

Annette Baer (Jeanette Hain), freischaffende Künstlerin, ist einmal mehr in Sorge um ihren verhaltensauffälligen, schwer zu kontrollierenden Sohn Lucas (Béla Gábor Lenz), der offenbar noch kurz vor dem gewaltsamen Tod der Gamerin Cara Mauersberger bei dieser war.

Cara, vor kurzem erst aus Sachsen nach Hessen gezogen, jobbte in einem Copy-Shop und war sonst auf einer Streaming-Plattform unterwegs. „Chipmunk“ war ihr Pseudonym. Lucas und Cara kannten sich, offenbar standen sie sich nahe, wollten gemeinsam ein Game entwickeln.

Für die Frankfurter Ermittler Paul Brix (Wolfram Koch) und Anna Jannecke (Margarita Broich) liegt der Fall schnell, zu schnell auf der Hand. Als kurze Zeit später die Psychologie-Studentin Denise (Mina-Giselle Rüffer) ermordet wird, die Lucas ebenfalls kannte, scheint der Täter gefunden. Doch etwas passt hier nicht.

„Kontrollverlust“ (Regie und Buch Elke Hauck, mit Sven S. Poser) besticht einerseits durch die unbehagliche Atmosphäre. Andererseits vermag die Dramaturgie den Spannungsborgen nicht durchgehend zu halten. Es kommt immer wieder zu Sequenzen, in denen der Film seltsam antriebslos auf der Stelle tritt. „Mutterliebe“ als Titel würde den neuen Fall übrigens wohl noch treffender charakterisieren.

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