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Carlos: Sky Deutschland/gebrueder beetz filmproduktion

© Sky Deutschland/gebrueder beetz filmproduktion

Sky-Doku über Juan Carlos: Macht, Leid, Geld, Sex

Eine brisante Dokumentation über Spaniens Ex-König hat alle Zutaten einer Shakespeare-Tragödie.

„Es hat alle Zutaten einer Shakespeare-Tragödie: Macht, Leid, Geld, Sex. Nichts fehlt. Und es hört nicht auf.“ Was Ana Romero, Korrespondentin der Zeitung „El Mundo“ für das spanische Königshaus, schreibt, bildet quasi das Drehbuch für die vierteilige Doku-Serie „Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat“. Die Produktion der Gebrüder Beetz („Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat“, ab 21. Mai bei Sky und Wow) nimmt den steilen Aufstieg und den tiefen Fall von Juan Carlos I. in den Blick.

Lange Zeit ein Held, der mit seinem Einschreiten 1981 einen faschistischen Putsch verhinderte, Spanien aus der Franco-Diktatur in eine parlamentarische Monarchie führte und entscheidend zum Wandel in einen modernen Staat inmitten Europas beitrug. Populär, verehrt, Oberhaupt einer intakten und liebenden Familie. Soweit das öffentliche Bild.

Aber nicht das ganze: Der König als Womanizer, der seine Frau regelmäßig betrog, der auf merkwürdigen Wegen zu einem Milliardenvermögen kam. Alles hinter dem Paravent – bis 2012.

Bei einer Elefantenjagd in Botswana verletzt sich Juan Carlos schwer an der Hüfte, Corinna zu Sayn-Wittgenstein, seit einigen Jahren Mätresse des Königs, bringt ihn zurück. Jetzt wird der Vorhang weggezogen: Juan Carlos fällt in öffentliche Ungnade, muss 2014 abdanken und geht sechs Jahre später ins Exil.

Eine Doku könnte jetzt in royalen Kitsch abgleiten, diese tut es nicht. Sie ist eine Investigation, es kommen enge Freunde, Palast-Insider, Journalisten, Geheimdienst-Mitarbeiter und Unterstützer genauso wie seine ehemalige Geliebte Corinna zu Sayn-Wittgenstein als wesentliche Kronzeugin zu Wort.

Dies plus Archivmaterial, nachgestellte Szenen fügen sich zum fesselnden Flow, zum toxischen Beziehungs-Thrill. Bigger than Life? Also hochgepimpte Real-Fiktion? Ja, wenn die Geschichte nicht so schrecklich wahr wäre.

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