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Viele Menschen haben durch die Flut ihr Hab und Gut verloren. Die Spendenbereitschaft nach der Hochwasserkatastrophe ist immens.

© Harald Tittel/dpa

Update

RTL, Sat1 und nun auch die ARD: Das Fernsehen als Spendensammler

Spenden für die Hochwasseropfer: Beim ZDF-Themenabend kommen 20 Millionen Euro zusammen. Nun folgen RTL, ARD und Sat1.

Acht Millionen Euro Spenden für die Opfer des Hochwassers, das war die Bilanz des ARD-Spendenmarathons im Jahr 2013, als tagelange Regenfälle insbesondere im Süden und im Osten Deutschlands schwere Schäden anrichteten. Das Erste reagierte mit einer Spendenaktion über ein ganzes Wochenende angefangen vom „Musikantenstadl“ bis zur Sonntagabend-Talkshow, die damals noch Günther Jauch moderierte.

Acht Jahre später leiden die Menschen in vielen Teilen Deutschlands erneut unter einer Flutkatastrophe mit noch größeren Verwüstungen und vielen Todesopfern. Für diesen Freitag plant die ARD erneut eine Spendensonderaktion, die sich über den ganzen Tag hinziehen soll. „Da ist was in der Mache“, war aus der ARD zu hören, die noch an den Details feilt.

Inzwischen steht das Programm fest: Die ARD wird von von sieben Uhr morgens bis Mitternacht ein Zeichen für Zusammenhalt in Deutschland setzen. Auf vielen ARD-Radiowellen beginnt der ARD-Benefiztag um sieben Uhr mit einem Innehalten in Gedenken an die Opfer der Katastrophe. Gemeinsam mit "Aktion Deutschland hilft - Bündnis deutscher Hilfsorganisationen" rufen die Radiowellen den gesamten Freitag und abends Das Erste zu Spenden auf, um die Menschen in den Hochwassergebieten weiter zu unterstützen und Mut zu machen.

Benefizsendung am Freitagabend

Der ARD-Benefiz-Tag mündet abends in eine Live-Sendung aus Köln und Leipzig um 20 Uhr 15 im Ersten. Durch den Abend führen Ingo Zamperoni (Köln) und Sarah von Neuburg (Leipzig). "Wir halten zusammen - Der ARD-Benefiz-Abend zur Flutkatastrophe" entsteht in Zusammenarbeit von SWR, WDR, MDR, BR, NDR sowie Kimmig Entertainment.

Was das Fernsehen bewirken kann, hat das ZDF gezeigt, das sein Programm am Dienstag komplett umgestellt hatte. Der Themenabend von 20 Uhr 15 bis nach Mitternacht über die Unwetterkatastrophe, ihre Folgen und ihre Ursachen erreichte im Durchschnitt 3,3 Millionen Zuschauer. Viele ZDF-Zuschauerinnen und -Zuschauer folgten auch dem Spendenaufruf: Mehr als 20 Millionen Euro Spenden sind inzwischen beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe eingegangen. 

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"Die Schicksale in den Hochwasser-Gebieten, die unsere Reporterinnen und Reporter erleben, berühren zutiefst. Die ARD plant am Freitag eine große Benefiz-Programmaktion, um den Betroffenen zu helfen. Weitere Informationen folgen", bestätigte inzwischen ein Tweet des SWR die Nachricht von einer eigenen Spendenaktion der ARD.

Der öffentlich-rechtliche Sender folgt damit dem Beispiel der Mediengruppe RTL. Am Mittwoch wird zum „Tag der Hilfe“ aufgerufen. In sämtlichen Sendungen von RTL – angefangen beim Frühmagazin „Guten Morgen Deutschland“ über alle aktuellen Newsformate bis hin zu „Exclusiv“ und „Stern TV“ - wird es an diesem Tag Spendenaufrufe für die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“ geben.

Die Stiftung kooperiert unter anderem mit dem Deutschen Roten Kreuz, das in den betroffenen Gebieten Soforthilfe leistet. Zudem werden die gesammelten Spenden für den „nachhaltigen Wiederaufbau von zerstörten Einrichtungen für Kinder“ verwendet.

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Die Spendenaufrufe unter anderem in den Sendern RTL, ntv oder über die Digitalkanäle erzielten bereits zuvor eine Spendensumme von 1,7 Millionen Euro. Darin enthalten die Einnahmen aus den „RTL Sommerspielen“ am Wochenende. Im „RTL Nachtjournal“ will RTL am Mittwoch bekannt geben, wie viele Spenden durch die den "Tag der Hilfe" in RTL und den Schwestersenders zusammengekommen sind.

Die Sendergruppe ProSiebenSat1 bereitet sich indes auf „Deutschland hilft. Die Sat-1-Spendengala“ am Samstagabend um 20 Uhr 15 vor. Die von Daniel Boschmann moderierte Sendung hat einen klaren Fokus: Möglichst viele Spenden für die Opfer der Hochwasser in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Rheinland-Pfalz zu sammeln.

Dabei helfen sollen die zahlreichen Prominenten an den Spendentelefonen. „Direkt nach Ankündigung der Gala am Freitag haben uns viele Künstler angeschrieben, dass sie unbedingt mithelfen wollen, möglichst viele Spenden zu sammeln“, berichtet Sat-1-Senderchef Daniel Rosemann.

"Überwältigt von der Solidarität"

Der Privatsender arbeitet bei der Spendengala mit der „Aktion Deutschland Hilft“ zusammen, einem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen. Auch andere Sender wie die ARD bitten um Hilfe auf das Spendenkonto von „Aktion Deutschland Hilft“. „Der Wunsch, die betroffenen Menschen zu unterstützen und auch die Geldspendenbereitschaft ist immens“, sagte eine Sprecherin des Bündnisses dem Tagesspiegel.

Das Team von „Aktion Deutschland Hilft“ habe seit der Öffnung des Spendenkonto am Donnerstag quasi durchgehend gearbeitet, um die vielen Unterstützungsangebote – Geldspenden und Sachspendenangebote zu bearbeiten. „Wir sind überwältig von der Solidarität, die aus ganz Deutschland kommt.“

Die TV-Sender spielen bei der Spendengewinnung eine besondere Bedeutung: „Spendenaufrufe aber vor allem auch die Berichterstattung über Katastrophen – im In- und Ausland - im Fernsehen haben eine große Relevanz. Aufgrund der großen Reichweite der TV-Sender werden viele Menschen in Deutschland über Notlagen informiert. Viele Deutsche möchten sich dann auch schnell die Hilfe unterstützen.“ Dabei können Spendengalas zusätzlich helfen, in dem sie darüber informieren, wie und wo die Zuschauer am besten helfen können.

Allerdings stellt sich die Frage: Wäre es nicht besser, wenn die vier großen Senderfamilien ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat1 ihre Hilfsanstrengungen bündelten? „Ein gemeinsamer Spendentag mit allen großen Sendern wäre sicherlich eine sehr gute Sache. Und wir haben bei anderen Katastrophen in unseren Nachbarländern wie den Niederlanden, Großbritannien auch gesehen, dass solche nationalen Aktionstage bei der Bevölkerung sehr gut ankommen“, weiß man beim Aktionsbündnis.

Grundsätzlich sei das Engagement der unterschiedlichen Senderanstalten bei dieser aktuellen Katastrophe aber überwältigend – „und dieses Engagement ist -auch wenn es bis jetzt keine gemeinsame Aktion gibt – für die Betroffenen und auch für die die Hilfe wollen wahnsinnig wichtig“.

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