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Medien: Quotenkönig Fußball

Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Ukraine vom 14. November war die am meisten gesehene Sendung des vergangenen Jahres.

Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Ukraine vom 14. November war die am meisten gesehene Sendung des vergangenen Jahres. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Media Control aus Baden-Baden sahen 17,8 Millionen Menschen den 4:1-Sieg der deutschen Mannschaft. Auf den darauffolgenden Rängen liegt gleich fünf Mal Thomas Gottschalk mit seiner ZDF-Show "Wetten, dass ... ?". Die Zuschauerzahlen der Sendungen bewegten sich zwischen 14,52 und 16,14 Millionen. Das Elfmeterschießen im Finale der Champions League zwischen Bayern München und Valencia gehört auch zu den Quotenrennern des Jahres: 15,76 Millionen sahen den Zittersieg der Bayern. Auf Platz acht landete mit dem Grand Prix von Kanada ein Formel-1-Rennen (14,38 Millionen) vor einer weiteren "Wetten, dass ... ?"-Ausgabe (14,05 Millionen) und "Wer wird Millionär?" (13,98 Millionen). Ein paar weitere Fußball-Länderspiele erreichten Quoten über zehn Millionen: Deutschland gegen England sahen 12,35 Millionen Menschen, Griechenland gegen Deutschland 11,79 Millionen und Albanien gegen Deutschland immerhin noch 10,88 Millionen.

Große Unterschiede gibt es jedoch in den Fernseh-Preferenzen von Männern und Frauen. Während bei den weiblichen Zuschauern unter den ersten neun Plätzen alle "Wetten, dass ... ?"-Shows und zwei "Wer wird Millionär?"-Ausgaben zu finden sind, liegen bei den männlichen TV-Konsumenten unter den Top Ten nur Sportereignisse vorn. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen jüngeren Zuschauern ist nicht Fußball die Nummer eins, sondern die beiden Formel-1-Rennen in Kanada und Brasilien. Jeweils 7,19 Millionen Zuschauer zwischen 19 und 49 Jahren sahen die Rennen.

Bei den Sendern hat RTL das Fernsehjahr 2001 mit durchschnittlich 14,8 Prozent Marktanteil für sich entschieden. Die ARD folgte mit 13,7 Prozent. Auf Rang drei landeten nach Berechnungen der GfK-Fernsehforschung aus Nürnberg jeweils mit 13 Prozent das ZDF, das im Vergleich zum Vorjahr 0,3 Prozentpunkte verlor, und die zusammengerechneten Dritten ARD-Programme. Auf den weiteren Plätzen folgten Sat 1 (10,1 nach 10,2 Prozent im Vorjahr) und Pro 7 (8,0 nach 8,2 Prozent). Kabel 1 erzielte einen Marktanteil von nur fünf Prozent. Grund: Die Vorabend-Gameshows funktionierten nicht so gut wie erwartet. Der Sender RTL 2 litt dagegen unter dem Abflauen der Real-Life-Formate und verlor 0,8 Prozent zum Vorjahr. Vier Prozent Marktanteil hatte der Sender in diesem Jahr. Der Münchner Privatsender Neun live, der bis August noch TM3 hieß, erlebte mit der Umstellung zum interaktiven Quizsender einen Einbruch von 1,1 auf 0,4 Prozent Marktanteil.

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