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Pay-TV gehört zu den Wachstumstreibern der audiovisuellen Medien. Im Pop-up-Channel "Sky Cinema Halloween HD" zeigt Sky noch bis zum 1. November die exklusive TV-Premiere von "Es".

© Brooke Palmer/Warner Bros

Mit Pay-TV und Video-on-Demand: Privatsender auf Rekordkurs

Mehr Einnahmen durch Werbung, aber vor allem durch Pay-TV-Erlöse und durch das Geschäft mit Streaming-Angeboten: Die deutschen Privatsender schwimmen im Geld.

Die privaten Radio- und Fernsehsender liegen erneut auf Rekordkurs: Der Branchenverband Vaunet rechnet für dieses Jahr mit einem kräftigem Umsatzplus von 6,2 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro – ein neuer Rekord. Bereits im Vorjahr hatte die Branche um 6,7 Prozent zugelegt. Das Wachstum resultiert vor allem aus Mehreinnahmen mit Abo-Fernsehen und Streaming-Angeboten. Aber auch die Werbe-Einnahmen nehmen zu.

Die Radiowerbung wird der Prognose zufolge um zwei Prozent auf 800 Millionen Euro steigen. Für Bewegtbildwerbung prognostiziert Vaunet ein Wachstum von 1,9 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro, wobei die Fernsehwerbung mit 4,6 Milliarden Euro daran den Löwenanteil hat. Insgesamt erreichen die Audio- und audiovisuellen Werbeumsätze damit 2018 erstmalig den Rekordwert von sechs Milliarden Euro.

Besonders kräftig – plus 13 Prozent – wächst aber das Geschäft mit bezahlten Inhalten. 4,3 Milliarden Euro entfallen auf Pay-TV, im Video-on-Demand-Bereich wird mit Abos und Einzelverkäufen eine Milliarde Euro verdient, ebenfalls ein neuer Rekord. 909 Milliarden entfallen auf Erlöse aus Audioangeboten, rund zwei Milliarden auf Teleshopping.

Verband drängt auf faire Wettbewerbsbedingungen

Für Vaunet-Chef Hans Demmel sind die Zahlen ein willkommener Anlass, auf die Bedeutung der Branche hinzuweisen. „Die vielen hundert Radio-, Audio- und Bewegtbildangebote leisten einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Es sollte daher im ureigensten Interesse der deutschen Politik liegen, sich für faire Wettbewerbsbedingungen der in Deutschland ansässigen Medienunternehmen einzusetzen“, sagte der Vaunet-Vorstandsvorsitzende, der zudem Geschäftsführer des Newssenders n-tv ist.

Dass die Prognose während der Münchner Medientage veröffentlicht wird, dürfte kein Zufall sein. Dort brach Georg Kofler eine Lanze für das traditionelle TV. „Ein Abgesang aufs Fernsehen ist falsch und dumm“, sagte der Gründer des Fernsehsenders ProSieben.

„Alte und neue Medien kombinieren sich ständig neu“, sagte Kofler weiter. „Und wenn man das richtige Format hat, funktioniert es auch im TV noch hervorragend.“ Kofler führte als Beispiel die Vox-Existenzgründer-Reihe „Die Höhle der Löwen“ an, in der er selbst als Investor sitzt.

Die positive Branchenentwicklung wird nach Einschätzung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers (PwC) in den nächsten fünf Jahren anhalten. Einer Studie zufolge, die PwC auf den Medientagen vorstellte, wird die Medien- und Unterhaltungsindustrie in Deutschland jährlich um durchschnittlich 1,8 Prozent auf 66 Milliarden Euro wachsen. Treiber dieser Entwicklung werden laut PwC vor allem junge Leute zwischen 14 und 29 Jahren sein – obwohl sie bereits jetzt eher Streaming-Abos nutzen als das klassische lineare Fernsehen. Passend dazu gab Netflix in München fünf neue deutsche Projekte bekannt, die sich in Entwicklung oder Produktion befinden.

Fünf neue Netflix-Orginals aus Deutschland

Die fünf Serien zeigen Netflix zufolge eine große Genre- und Formatvielfalt; von epischen Erzählungen aus der Vergangenheit und Zukunft über Gangster-Milieudramen im Hier und Jetzt, selbstironische Coming-of-Age-Geschichten bis hin zu fesselnden Familiensagen: Nach einer mysteriösen globalen Katastrophe kämpfen die "Tribes of Europa" in einer post-apokalyptischen Zukunft um die Herrschaft auf dem Kontinent; "Die Barbaren" erzählt hingegen vom brutalen Kampf zwischen der römischen Armee und germanischen Stämmen. In der Jugendkomödie "Don’t Try This At Home" bauen drei Schüler den lässigsten Online-Drogenhandel auf, während in "Skylines" ein junger Frankfurter Hip-Hop-Produzent kriminelle Unterwelt und Polizei gegeneinander ausspielt. In der "Untitled Christmas"-Miniserie treffen sich vier Frauengenerationen zum Fest der Versöhnung und werden mit lang gehegten Geheimnissen konfrontiert. Kurt Sagatz

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